Ried bei Kerzers
Ried bei Kerzers
Ried bei Kerzers (oft auch nur
Ried oder
Ried b. Kerzers) ist eine politische Gemeinde im Seebezirk (französisch: District du Lac) des Kantons Freiburg in der Schweiz. Der französische Name der Gemeinde lautet
Essert.
Auf den 1. Januar 2006 wurde die bisher selbständige östliche Nachbargemeinde Agriswil (französisch
Agrimoine) nach Ried bei Kerzers eingemeindet.
Geographie
Geographie
Ried bei Kerzers liegt auf , 6 km ostnordöstlich des Bezirkshauptortes Murten und 2.5 km südsüdwestlich von Kerzers (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich am Rand eines Hochplateaus südlich des Grossen Mooses, im nördlichen Freiburger Mittelland.
Die Fläche des 7.6 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Grossen Mooses und der angrenzenden Molassehöhen. Der südliche Gemeindeteil mit dem Dorf wird von einem Hochplateau eingenommen, das gegen Osten vom Tal der Biberen, gegen Westen von der Mulde des Galmizbaches begrenzt wird. Das Plateau ist durch kleine Tälchen und Hügel untergliedert. Im Süden reicht die Gemeindefläche zum
Lochwald, auf das
Bruyerenholz, in dem mit der höchste Punkt von Ried bei Kerzers erreicht wird, und über die Höhe von
Riederen zum
Guggmärliwald.
Nach Norden erstreckt sich der Gemeindeboden in die landwirtschaftlich intensiv genutzte Ebene des Grossen Mooses, die vom
Biberenkanal und vom
Grossen Kanal durchzogen wird. Das Rieder Gemeindegebiet umfasst hier von Süden nach Norden die Fluren
...mehr
Geschichte
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Ried bei Kerzers war schon sehr früh besiedelt, was durch Funde von Gräbern aus der Bronzezeit und der Hallstattzeit nachgewiesen werden konnte. Während der Römerzeit befanden sich hier zwei Gutshöfe, die beim Einfall der Alamannen um 260 nach Christus zerstört wurden.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1277 unter dem Namen
Rieden; von 1318 ist mit
Esser erstmals eine französische Version überliefert. Seit dem Mittelalter unterstand Ried bei Kerzers der Herrschaft Murten. 1475 gelangte das Dorf als Teil der Landvogtei Murten unter die gemeinsame Verwaltung der Stände Bern und Freiburg. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) kam Ried bei Kerzers an den Kanton Freiburg. Während der Helvetik und der darauf folgenden Zeit gehörte es zum Distrikt Murten, bevor es 1848 mit der neuen Kantonsverfassung in den Seebezirk eingegliedert wurde.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Im Ortskern sind einige charakteristische Bauernhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten. Ried bei Kerzers besitzt einen der ältesten noch erhaltenen Kornspeicher des Kantons, er stammt aus dem 16. Jahrhundert. Das 1831 erbaute Ofenhaus wird heute noch gelegentlich zum Brotbacken benutzt. Ried bei Kerzers hat keine eigene Kirche, es gehört anteilmässig zu den Pfarreien Murten und Ferenbalm.
Wirtschaft
Wirtschaft
Ried bei Kerzers war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau, der Gemüseanbau, der Obstbau und die Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung.
Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. An der Hauptstrasse von Murten nach Kerzers hat sich eine Gewerbezone entwickelt. Heute sind in Ried bei Kerzers Unternehmen des Bau- und Transportgewerbes, der Nahrungsmittelverarbeitung, des Werkzeugmaschinenbaus, der Natursteinverarbeitung sowie Schreinereien und feinmechanische Werkstätten vertreten. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf dank seiner attraktiven Lage auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in den Regionen Murten und Kerzers sowie in der Agglomeration Bern arbeiten.
Basierend auf dem Artikel Ried bei Kerzers der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen