Rohrbach (Hunsrück)
Rohrbach (Hunsrück)
Rohrbach ist eine Gemeinde und ein Dorf im rheinland-pfälzischen Rhein-Hunsrück-Kreis, das zur Verbandsgemeinde Kirchberg gehört. Der Name leitet sich vom Röhricht (Schilf) her, das den Lauf des Rohrbaches früher säumte.
Geschichte
Geschichte
Vermutlich wurde Rohrbach zu Beginn des 11. Jahrhunderts gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung datiert vom 27. September 1304 in den Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim. Es heißt im Bericht einer Sitzung in Dill:
Zwei weitere urkundliche Erwähnungen finden sich aus dem Jahr 1317, als Graf Emich von Sponheim, Archidiakon der Lütticher Diözese und Titularpfarrer zur Kirchberg, in zehn Dörfern zum Unterhalt der Kapläne Pfründe stiftete, sowie 1340, als Johann von Dhaun dem Ritter von Sötern ein wildgräfliches Mannlehen, das sogenannte Torsengut (kreis- bis ellipsenförmige Fläche) von Rohrbach, übertrug.
Rohrbach dürfte seit seiner Gründung zur Grafschaft Sponheim gehört haben. Nachdem die Familie 1437 ausstarb, kam der Ort an die Grafen von Veldenz und die Markgrafen von Baden. Das veldenzische Erbe geriet durch Heirat an die Pfalzgrafen von Simmern-Zweibrücken. Um 1600 gehörte der südliche Teil Rohrbachs mit sechs „Hintersassen“ zur Vorderen Grafschaft Sponheim in das Amt Dill, das nördliche Rohrbach zum badischen Oberamt Kirchberg; Gr
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Kultur
Kultur
Im Dorf bestehen mit Frauenhilfe, Musikverein, Landfrauen und Feuerwehr vier Vereine, die sich mannigfach ins Dorfleben einbringen.
1958 wurde in Rohrbach der Film
Schinderhannes, in dem u.a. Curd Jürgens, Maria Schell, Siegfried Lowitz und viele Rohrbacher mitspielten, unter der Regie von Helmut Käutner gedreht.
1981/1982 entstanden die Innenaufnahmen von
Haus Simon im ersten Teil der
Heimat-Trilogie in Rohrbach. Der Drehort,
Sooste, war auch schon im
Schinderhannes ausgewählt worden.
Lage und Größe
Lage und Größe
Rohrbach liegt am Lützelsoon, einem Teil des Hunsrücks. Derzeit leben dort rund 200 Menschen. Die Gemarkung misst 3,76 km², wovon 86 Hektar bewaldet sind, sie steigt bis 387 Meter an.
Wirtschaft
Wirtschaft
Die meisten Einwohner lebten früher von der Landwirtschaft oder verdienten sich ihren Lebensunterhalt im Schieferbergwerk. Es gab mehrere Handwerksbetriebe: Schlosser, Schmied, Schuster und Wagner. außerdem gab es einen Schaf- und einen Schweinehirt. Es mussten aber immer wieder Kinder abwandern, um an Saar und Ruhr Arbeit zu finden.
Es gibt gegenwärtig (2006) nur noch vier Vollerwerbs- und zwei Nebenerwerbslandwirte; 1966 existierten noch 10 Bauernbetriebe im Haupt- und mehrere im Nebenerwerb. Hinzu kommen ein Viehhandelsunternehmen, ein Holzrücker, eine Töpfer- und eine Holzwerkstatt, eine Fußpflegerin, einen Blindenhundeausbilder sowie ein allgemeines Serviceunternehmen. Die Mehrheit der Bevölkerung arbeitet hingegen auswärts, meist im näheren Umkreis.
In Rohrbach bestanden frühere mehrere „Backese“, in welchen die Familien ihr Brot buken. Eine wird heute noch zuweilen als Backhaus genutzt; im Übrigen dient er wie Nachbardörfern als Versammlungsraum, wo etwa Musikverein und Kirchenchor proben oder sich die Dorfjugend trifft.
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