Saint-Blaise NE
Saint-Blaise NE
Saint-Blaise ist eine politische Gemeinde im Bezirk Neuenburg des Kantons Neuenburg in der Schweiz. Der frühere deutsche Name
Sankt Blasien wird heute nicht mehr verwendet.
Geographie
Geographie
Saint-Blaise liegt auf , 5 km nordöstlich der Kantonshauptstadt Neuenburg (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am Jurasüdfuss, am Nordufer des Neuenburgersees, beidseits des Dorfbachs
Le Ruau.
Die Fläche des 8.9 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Uferstreifens am Neuenburgersee im Bereich der Mündung des Ruau. Nach Osten reicht das Gebiet über die Niederung mit dem See
Loclat bis auf die Höhe des Plateau de Wavre . Im Norden erstreckt sich die Gemeindefläche über die
Roches de Châtollion und das Tälchen des Ruau bis auf die Antiklinale des Chaumont, dessen Südosthang (La Grande Côte) dicht bewaldet ist. Auf der Höhe des Chaumont wird mit der höchste Punkt von Saint-Blaise erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 18 % auf Siedlungen, 54 % auf Wald und Gehölze, 27 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.
Zu Saint-Blaise gehören die Weiler
Voëns und
Le Maley , beide in einer Mulde am Südhang des Chaumont, sowie einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Saint-Blaise sind Haut
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Geschichte
Geschichte
Der Ort kann auf eine sehr lange Siedlungstradition zurückblicken. Schon rund 3000 Jahre vor Christi Geburt war das Gebiet bewohnt. Es wurden Reste eines Pfahlbauerdorfes aus der Bronzezeit, Siedlungsspuren von helvetischen Bauern, sowie Spuren aus der Römer- und Völkerwanderungszeit gefunden, was auf eine möglicherweise durchgehende Besiedlung seit 5000 Jahren hinweist.
Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1011 unter dem Namen
Arins. 1209 erschien der Name
Sanctus Blasus, der vorerst nur für den unteren Dorfteil galt, während der obere Teil weiterhin
Arens hiess. Saint-Blaise gehörte seit dem 13. Jahrhundert zur Grafschaft Neuenburg und war Teil der Burgvogtei Thielle. Seit 1648 war Neuenburg Fürstentum und ab 1707 durch Personalunion mit dem Königreich Preussen verbunden. 1806 wurde das Gebiet an Napoleon I. abgetreten und kam 1815 im Zuge des Wiener Kongresses an die Schweizerische Eidgenossenschaft, wobei die Könige von Preussen bis zum Neuenburgerhandel 1857 auch Fürsten von Neuenburg blieben. 1888 wurden die Weiler Voëns und Le Maley, die vorher
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die heutige reformierte Kirche Saint-Blaise wurde im 15. und 16. Jahrhundert im gotischen Stil mit markantem Frontturm und Rundbogenportal erbaut. Sie steht an der Stelle einer karolingischen Kapelle und ist das einzige historische Gebäude von Saint-Blaise, das als historisches Monument von nationaler Bedeutung klassiert ist. Im Ortskern sind zahlreiche Patrizierhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert erhalten, darunter das Maison de la Dîme von 1581 mit sechseckigem Treppentürmchen und das Maison Neuve von 1660, ebenfalls mit Treppenturm. Das Hôtel communal stammt von 1694. Die Mühle (moulin du Haut) wurde Anfang des 16. Jahrhunderts von Jean Dardel wieder aufgebaut. Seit 1979 ist das Mühlrad wieder in Betrieb (nicht aber die Mühle).
Direkt am Ufer des Neuenburgersees befindet sich das Latenium, ein bedeutendes archäologisches Museum zu Kultur und Geschichte der Kelten, insbesondere der La Tène-Zeit.
Wirtschaft
Wirtschaft
Saint-Blaise war früher hauptsächlich ein Winzerdorf, entwickelte sich aber gegen Ende des 19. Jahrhunderts zur Industriegemeinde und im Laufe des 20. Jahrhunderts zur Wohngemeinde. Heute ist Saint-Blaise mit den Nachbargemeinden Hauterive und Marin-Epagnier zusammengewachsen. An den optimal zur Sonne exponierten Hängen über dem Nordufer des Neuenburgersees wird Weinbau (siehe hierzu auch den Artikel Weinbau in der Schweiz) betrieben, der allerdings gegenüber früher nicht mehr so grosse Bedeutung hat. Am Ostrand des Dorfes entstand ein grösseres Industrie- und Gewerbegebiet, in dem sich unter anderem eine Industriebäckerei, eine Uhrenfabrik und Betriebe des Maschinenbaus befinden.
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