Saint-Ursanne
Saint-Ursanne
Saint-Ursanne ist eine politische Gemeinde im Distrikt Porrentruy des Kantons Jura in der Schweiz. Der frühere deutsche Name
Sankt Ursitz wird heute kaum mehr verwendet.
Geographie
Geographie
Saint-Ursanne liegt auf , 8 km südöstlich des Bezirkshauptorts Porrentruy (Luftlinie). Das historische Städtchen erstreckt sich im engen Tal des Doubs, am rechten Flussufer, zwischen den Juraketten des Lomont oder Mont Terri im Norden und des
Clos du Doubs im Süden.
Die Fläche des 11.5 km² grossen, weitverzweigten Gemeindegebiets umfasst das zwischen den beiden genannten Juraketten tief eingeschnittene Doubstal im Bereich des grossen Bogens des Clos du Doubs. Der Talboden des Flusses ist meist nur 100 bis 200 m breit und von steilen, mehrheitlich bewaldeten Flanken umgeben, die mancherorts von Felsbändern durchzogen sind. Im Westen reicht das Gebiet talabwärts bis zur Siedlung
Bellefontaine, im Süden an den Hang der
Fin du Teck (bis ). Nach Norden erstreckt sich die Gemeindefläche bis auf die Passhöhe
Sur la Croix auf der Lomontkette. Im Osten reicht Saint-Ursanne bis an den Hang der Mont-Russelin-Kette, an dem mit der höchste Punkt der Gemeinde liegt. Zu Saint-Ursanne gehören auch zwei Exklaven: die eine umfasst den Steilhang der
Haute Côte rechts
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Geschichte
Geschichte
Saint-Ursanne liegt an der Stelle, an welcher vermutlich in der Zeit kurz nach 600 der Eremit Ursicinus, ein Gefährte des heiligen Kolumban, gewirkt hatte. Der heilige Wandregisel und weitere Mönche gründeten über dem Grab des Ursicinus ein Kloster, das gegen 850 erstmals in einer Urkunde eindeutig erwähnt ist und zur Diözese Besançon gehörte. Im 11. Jahrhundert wurde eine neue Abtei errichtet, während die alte Klosterkirche zur Pfarrkirche umgewandelt wurde. 1139 wird der Ort als
Sancti Ursicini erwähnt. Im 12. Jahrhundert erfolgte die Umwandlung der Abtei in ein Chorherrenstift, das ab 1210 dem Fürstbistum Basel unterstand und das gesamte Gebiet des Clos du Doubs umfasste. Das um das Kloster entstandene mittelalterliche Städtchen erhielt 1338 Marktrechte.
Von 1793 bis 1815 gehörte Saint-Ursanne zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont Terrible, ab 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden. Das Kloster wurde 1803 säkularisiert und die ehemalige Klosterkirche ist seither Pfarrkirche. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam das Städtchen 1815 an de
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Saint-Ursanne ist nach Delémont und Porrentruy die dritte historische Stadt im Kanton Jura, besticht durch ihr malerisches mittelalterliches Stadtbild. Die Stiftskirche, eine romanische Pfeilerbasilika mit einer Krypta unter dem Chor, stammt aus dem 12. bis 14. Jahrhundert. Von der Abtei des 11. Jahrhunderts wurden Kapitelle und Teile des Nordportals in den Bau einbezogen. Das Südportal (um 1200) im Stil der burgundischen Romanik gehört zu den bedeutendsten Portalen dieser Stilrichtung in der Schweiz. Das etwas später entstandene Kirchenschiff zeigt bereits Merkmale der Gotik, und die Innenausstattung stammt im wesentlichen aus dem 18. Jahrhundert. Der heutige Frontturm wurde 1442 neuerbaut. Bergseitig schliesst an die Kirche der frühgotische Kreuzgang an, der im 14. Jahrhundert erbaut wurde. In der ehemaligen Pfarrkirche Saint-Pierre befinden sich bedeutende Sarkophage aus der Zeit des Hochmittelalters.
Das mittelalterliche Städtchen besitzt drei Stadttore: Am Osteingang steht die Porte Saint-Pierre mit einem Glockentürmchen von 1665, der Westeingang wird von der 1664 neu errichteten
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Wirtschaft
Wirtschaft
Die Bevölkerung von Saint-Ursanne ist hauptsächlich im sekundären und tertiären Sektor beschäftigt. Im industriellen Bereich sind eine Kalkfabrik, eine Gesenkschmiede für Nichteisenmetalle, Automobiltechnik, sowie die Herstellung von Uhrengehäusen von Bedeutung. Das Gastgewerbe und die Hotellerie sorgen für weitere Arbeitsplätze. Ferner ist Saint-Ursanne Sitz des kantonalen Büros für Gewässer- und Naturschutz. Auf die Zeit der Industrialisierung geht die heute verlassene Siedlung Bellefontaine zurück. Dort gab es im 18. und 19. Jahrhundert ein Eisenhüttenwerk mit Hochofen; heute ist nur noch ein Elektrizitätswerk vorhanden.
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