Salvador da Bahia
Salvador da Bahia
Salvador ist die drittgrößte Stadt Brasiliens, nach São Paulo und Rio de Janeiro. Der volle Name der Küstenstadt lautet
São Salvador da BaÃa de Todos os Santos (Heiliger Retter der Bucht Aller Heiligen), da sie an der Allerheiligenbucht liegt. Salvador hat rund 2,8 Millionen Einwohner, ist die Hauptstadt des nordöstlichen Bundesstaates Bahia und war bis 1763 Hauptstadt Brasiliens. Der Name
Bahia war bis Mitte des 20. Jahrhunderts auch als Alias für die Stadt gebräuchlich. Salvador ist Erzbischofssitz, hat zwei Universitäten, ein Kakao-Institut, einen zoologischen und einen botanischen Garten. Es ist ein international anerkanntes Handels- und Wirtschaftszentrum mit Erdölraffinerie, Baumwoll-, Tabak-, Kakaoverarbeitung sowie eine Zuckerraffinerie. Salvador ist auf verschiedenen Ebenen einer Bergkette gebaut, welche die Stadt in eine Oberstadt (cidade alta) und in eine 70 Meter tiefer gelegene Unterstadt (cidade baixa) teilen. Um vom einen Teil in den anderen zu gelangen, kann man den Aufzug Lacerda, die Standseilbahn Plano Inclinado Gonçalves oder einfach eine der viel
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Geschichte
Geschichte
Schon lange bevor Salvador die Stadtrechte erhielt, war die Region durch die überlebende Besatzung eines französischen Schiffes im Jahre 1510 bevölkert worden. Zu dessen Besatzung zählte auch Diogo Ãlvares, der berühmte Caramuru (übers.: "Sohn des Donners" - er verschaffte sich mit seinem Gewehr bei den Indios entsprechenden Respekt). 1534 wurde die Kapelle "Unserer Lieben Frau zu den Gnaden" errichtet, denn dort lebte Diogo Ãlvares und seine Gattin, Catarina Paraguaçu.
1536 erreichte der Portugiese Francisco Pereira Coutinho das Gebiet, welches ihm vom portugiesischen König El-Rei Dom Johann III. als Besitz zugesprochen wurde. Dieses Gebiet befindet sich in etwa im heutigen Stadtteil Barra. Die dort lebenden Indios revoltierten mehrfach gegen Francisco Pereira Coutinho, weil er sie grausam und ungerecht behandelte. Flucht und Rückkehr folgten, und am Ende wurde er von den Indios getötet und während eines großen Festes verspeist.
Im Jahre 1551 wurde Dom Pedro Fernandes Sardinha erster Bischof Brasiliens. Bald schon geriet er aus kirchenpolitischen Gründen in Streit mit de
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Kultur
Kultur
Der afrikanische Einfluss auf Salvador ist nach wie vor sichtbar. Dies drückt sich vor allem in der Sprache aus, die viele Wörter aus dem Afrikanischen übernommen hat, sowie in der Candomblé-Religion, wo sich afrikanischer Götterglaube und Katholizismus vermischt haben.
So haben z. B. die katholischen Heiligen ihre Entsprechung in den sog. Orixás, einer Art afrikanischer Götter gefunden. Jedem Heiligen oder Orixá wird eine Farbe zugesprochen. Die Farbe Rot wird beispielsweise der Sankt Barbara bzw. der Orixá Oyá zugeordnet. Die gleiche Bedeutung haben die Farben der bunten Bänder (Fitinha), welche den Touristen pausenlos angeboten und um den Arm gebunden werden. In früheren Zeiten wählte der Gläubige das Band mit der Farbe des Orixás, dem er untergeordnet war bzw. des Orixás, dessen man an dem Tag gedachte. Mit drei Knoten wurde das Band am rechten Handgelenk angebracht. Für jeden Knoten konnte sich der Empfänger etwas wünschen. Das Band durfte nicht mehr entfernt werden, und wenn es von alleine abfiel, waren die drei Wünsche erfüllt.
Auch die Capoeira ist ein E
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Der historische Teil von Salvador wird am besten zu Fuß erlebt. Man braucht aber mindestens zwei Tage, wenn man einen umfassenden Eindruck der kolonialer Vergangenheit gewinnen will:
• Mercado modelo: Ehemaliger Umschlagplatz der Unterstadt für Lebensmittel, Vieh und Genussmittel. 1912 im Handelszentrum Salvadors erbaut und zwischen 1917 und 1984 gleich fünfmal abgebrannt. Zwischenzeitlich 3. Zollamt der Stadt und heute Touristenmarkt mit über sechzig Läden, in denen viele afro-brasilianischen Mitbringsel erstanden werden können.
• Denkmal für Ludwik Lejzer Zamenhof, den Begründer der internationalen Sprache Esperanto im Stadtzentrum
• Palácio Rio Branco: Sitz des Generalgouverneurs
• Die Altstadt rund um den sogenannten Pelourinho gehört seit 1985 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
• Elevador de Lacerda: Schnellaufzug, der etwa 50.000 Passagiere am Tag transportiert
• Die Kirche Nosso Senhor do Bonfim: Für die Bewohner Salvadors das wichtigste katholische Glaubenszentrum Bahias. Die Christusstatue No
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