Geschichte
Schon lange bevor Salvador die Stadtrechte erhielt, war die Region durch die überlebende Besatzung eines französischen Schiffes im Jahre 1510 bevölkert worden. Zu dessen Besatzung zählte auch Diogo Ãlvares, der berühmte Caramuru (übers.: "Sohn des Donners" - er verschaffte sich mit seinem Gewehr bei den Indios entsprechenden Respekt). 1534 wurde die Kapelle "Unserer Lieben Frau zu den Gnaden" errichtet, denn dort lebte Diogo Ãlvares und seine Gattin, Catarina Paraguaçu.
1536 erreichte der Portugiese Francisco Pereira Coutinho das Gebiet, welches ihm vom portugiesischen König El-Rei Dom Johann III. als Besitz zugesprochen wurde. Dieses Gebiet befindet sich in etwa im heutigen Stadtteil Barra. Die dort lebenden Indios revoltierten mehrfach gegen Francisco Pereira Coutinho, weil er sie grausam und ungerecht behandelte. Flucht und Rückkehr folgten, und am Ende wurde er von den Indios getötet und während eines großen Festes verspeist.
Im Jahre 1551 wurde Dom Pedro Fernandes Sardinha erster Bischof Brasiliens. Bald schon geriet er aus kirchenpolitischen Gründen in Streit mit den Jesuiten. Dies spaltete die Stadt in zwei Lager, von denen eines zu Dom Pedro hielt, das andere zu Dom Ãlvaro, dem Kolonialverwalter der Region. Auch mit den Indios pflegte er keinen guten Umgang. So wurde er zum portugiesischen Hof gerufen um den Konflikt vorzutragen. Er schiffte sich ein, doch geriet das Schiff auf der Höhe der Flussschnellen des Cururipé in Seenot und ging unter. Knapp dem Ertrinkungstode entkommen wurde er von den Indios Caeté gefangen genommen und samt seinen überlebenden Gefährten getötet und gefressen.
Die Stadt wurde am 29. März 1549 durch Tomé de Sousa gegründet. Sie errichteten auf Befehl des portugiesischen Königs eine Festung mit Namen São Salvador. Mit Tomé de Sousa erreichten Salvador mehr als tausend Portugiesen. Unter ihnen die ersten Jesuiten, Manuel de Nóbrega, João Aspilcueta Navarro, Leonardo Nunes u.a.
1598, 1624-1625 und 1638, wurde Salvador von Holländern besetzt. Hauptexportmittel war im 17. Jahrhundert der Zucker. Die Sklaven mussten auf den Plantagen und Zuckerrohrfeldern des Umlandes, des sog. Recôncavo, arbeiten. Sie sorgten dafür, dass Salvador da Bahia bis zum Jahre 1650 die größte Metropole auf der Südhalbkugel war. Eine der größeren Revolten gegen die Unterdrücker geschah 1835 durch muslimischen Sklaven. Salvadors erste Blüte endete, als sie 1763 ihre Rolle als Hauptstadt Brasiliens an Rio de Janeiro verlor. Bis dahin war sie kolonialisches Verwaltungszentrum Brasiliens.
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