Saudi Arabien
Saudi Arabien
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Das Königreich
Saudi-Arabien (veraltet auch
Saud-Arabien oder
Saudisch-Arabien, ) ist eine absolute Monarchie in Vorderasien. Es liegt auf der Arabischen Halbinsel und grenzt an deren Anrainerstaaten (siehe unten Landesgrenzen), an das Rote Meer und den Persischen Golf. Zwei der drei heiligsten Stätten des Islams, die Kaaba in Mekka und die Prophetenmoschee in Medina, liegen in Saudi-Arabien. Das Land besteht in seinen heutigen Grenzen seit 1932, der Absolutismus als Staatsform wurde in der Grundordnung von 1992 festgeschrieben.
Der Islam hanbalitischer Rechtsschule in der speziellen Ausprägung des Wahhabismus spielt in Saudi-Arabien eine große Rolle, das öffentliche Religionsbild
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Geographie
Geographie
Die Arabische Halbinsel besteht größtenteils aus einem ausgedehnten Hochland. Im Westen bildet das Plateau einen steilen Randabbruch, der parallel zur Küste des Roten Meeres verläuft. Im Nordwesten gibt es praktisch keine Küstenebene. Die höchsten Gipfel liegen im Südwesten im Asir-Gebirge. Der höchste Berg ist der Dschabal Sauda mit 3133 Metern Höhe.
Östlich des Randabbruchs fällt das unwirtliche Hochland allmählich bis zu den flachen Wassern des Persischen Golfes ab, dessen Küste von Sümpfen und Salzflächen gesäumt ist. Das Hochland besteht überwiegend aus einer weiten Sandwüste und Landstrichen aus nacktem vulkanischen Gestein. Ein breites Wüstenband, „das leere Viertel“ Rub al-Chali, erstreckt sich über den gesamten Süden des Landes.
Geschichte
Geschichte
Seit Beginn der historischen Überlieferung war die Arabische Halbinsel von Semiten bewohnt. Wegen des rauen Wüstenklimas war das Nomadentum die vorherrschende Wirtschaftsform. Immer wieder stießen Akkader, Amoriter und Aramäer aus der Wüste in die fruchtbaren Gebiete Mesopotamiens und Syriens vor. Die größte dieser Bewegungen entstand im 7. Jahrhundert mit der Verbreitung des Islams durch den Propheten Muhammad. Innerhalb weniger Jahrzehnte eroberten Muslime ein Reich, das sich von Spanien bis Indien erstreckte.
Durch die Verlagerung des Reichszentrums verlor Arabien bald wieder seine politische Bedeutung. Die heiligen Stätten Mekka und Medina im Hedschas wurden jährlich von muslimischen Pilgern besucht.
Kultur
Kultur
Mag der Reichtum das Land äußerlich auch völlig verändert haben, halten die Saudis jedoch unbeirrbar am salafistischen Islam fest. Das Festhalten am dogmatischen Salafi-Islam gilt als wichtiger Garant für das Überleben der Monarchie.
Die Kultur des Landes ist wesentlich vom Islam geprägt. Das Land nimmt in der islamischen Welt eine Sonderstellung ein, da auf dem Staatsgebiet die beiden heiligen Städte Mekka und Medina liegen. Die Kultur und das gesellschaftliche Leben in Saudi-Arabien folgen genau festgelegten Regeln: denen der salafistischen Konfession der islamischen Religion.
Saudi-Arabien versucht, dem Rest der islamischen Welt ein Vorbild in der Auslegung des Korans und der durch die Schari'a vorgeschriebenen Lebensart zu sein, was auch Erfolg zu haben scheint. Viele Gastarbeiter und Muslime im Ausland betrachten Saudi-Arabien als vorbildlichen islamischen Staat. Dies zeigt sich in fast allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, etwa auch im Kalender. Im Königreich gilt gemäß Artikel 2 seiner Grundordnung die islamische Zeitrechnung. Das Wochenende ist seit dem 28./29. Ju
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Politik
Politik
Saudi-Arabien ist gemäß den Artikeln 1 und 5 seiner Grundordnung eine absolute Monarchie. Damit ist das Königreich neben Brunei, der Vatikanstadt, Katar, Oman und Swasiland eine der sechs letzten verbliebenen absoluten Monarchien auf der Welt.
Saudi-Arabien versteht sich als Gottesstaat und hat die Scharia in der Verfassung verankert. Diese sieht keine Gewaltenteilung vor: Der alleinregierende Monarch hat nach Artikel 12 der Verfassung die Pflicht, die Einheit der Nation zu erstreben, Zwietracht, Aufruhr und Spaltung dagegen fernzuhalten. Basierend auf Artikel 12 und 50 kann er in die Legislative, Judikative und Exekutive eingreifen, die ansonsten geltende Unabhängigkeit der Gerichte nach Artikel 46 ist in diesem Falle nicht mehr gesetzlich geschützt, da der König über den Gesetzen steht.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Mada'in Salih, nahe der Provinzstadt al-Ula auf halbem Weg zwischen Medina und Ha'il im Norden des Landes, ist die bei weitem bekannteste antike Stätte des Landes. Es handelt sich hierbei um eine ca. 2000 Jahre alte Felsengräberstätte. Bemerkenswert daran sind die aufgrund der trockenen Witterung gut erhaltenen Felsinschriften auf Aramäisch und Thamudisch. Sehr außergewöhnlich sind die in dieser Gegend besonders zahlreichen – aufgrund von Witterung entstandenen – Felsformationen, die dem Betrachter wie Abbildungen von Tier- und Menschengestalten erscheinen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Kingdom Centre, die Altstadt von Dschidda, das Al Faisaliyah Center, die heiligen Stätten des Islam oder das Ruinenviertel von Diriyya, das vom Osmanisch-Saudischen Krieg zeugt.
Dschabal al-Qara ist eine Sandsteinformation in der Provinz al-Hasa. Sie befindet sich westlich der Stadt Hofuf und ist eine pittoreske ca. zwei Kilometer lange und 1,2 Kilometer breite Formation.
Wirtschaft
Wirtschaft
Saudi-Arabien ist die größte Volkswirtschaft im arabischen Raum, so ist das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 38-mal so groß wie das des Jemen und 16-mal so groß wie das von Ägypten. Das Land stellte 1993 einen Beitrittsantrag für die WTO und wurde 2005 aufgenommen. Der Beitritt hat die Internationale Öffnung des saudischen Marktes beschleunigt.
Die Wertpapierbörse ist der Tadawul.
Das Königreich erwirtschaftete 2006 den größten Überschuss aller Zeiten (ca. 70 Milliarden US-Dollar bei einem Aktivsaldo von 150 Milliarden US-Dollar) und übertraf damit den Rekordüberschuss von 2005 (ca. 55,5 Milliarden US-Dollar) erheblich. Nach den Bodenschätzen ist der Dienstleistungssektor, insbesondere der Tourismus mit alljährlich mehr als drei Millionen Pilgern, ein wichtiges Wirtschaftsgut.
Das reale Wirtschaftswachstum lag 2006 bei 6,54 %. Die Währung im Königreich ist der Saudi-Riyal, er hat eine feste Wechselkursbindung zum US-Dollar. 12 % der Saudis erwirtschaften in der Landwirtschaft 3 % des BIP, während 25 % der Beschäftigten in der Industrie tätig sind. Mit 63,7 % des BIP erw
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