Schöftland
Schöftland
Schöftland (schweizerdeutsch:
Schöftle) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Kulm im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im mittleren Suhrental.
Geographie
Geographie
Das Dorf erstreckt sich entlang des östlichen Rands der flachen Ebene der Suhre, wobei der Fluss im Wesentlichen die westliche Begrenzung der Siedlungsfläche bildet. Am südlichen Ende des lang gestreckten Dorfes dehnt sich die Besiedlung jedoch über die gesamte Breite des Tals aus und erreicht mit dem Ortsteil Picardie den Westrand der Ebene. Dort bildet der steil aufragende Uerknerberg die Begrenzung zum Uerkental.
In Richtung Südosten erstreckt sich, durch die Ebni getrennt, das Ruedertal. Von diesem Tal wiederum zweigt in Richtung Nordosten das Surtal ab (ohne h). Es führt zum 611 Meter hohen Böhlerpass, dem Übergang ins Wynental, und wird durch den Brendelrain (601 m) und den Gschneit (648 m) begrenzt.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 628 Hektaren, davon sind 257 Hektaren bewaldet und 138 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 648 Metern auf dem Gschneit, die tiefste Stelle liegt auf 443 Metern an der Suhre.
Nachbargemeinden sind Hirschthal im Norden, Unterkulm im Osten, Schlossrued im Südosten, Staffelbach im Süden, Uerkheim im Südwesten
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Geschichte
Geschichte
Die Alamannen siedelten sich um die Mitte des 7. Jahrhunderts herum in der Gegend an. Ausgrabungen im Jahr 1964 ergaben, dass bereits damals eine Kirche errichtet worden war. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 15. Juli 1220. Damals übergab der Stiftspropst von Schönenwerd dem Kloster St. Urban zwei Güter in
Schoftelang. Die Schreibweise des Ortes änderte sich über die Jahrhunderte über
Schoflach,
Schopflanc,
Scheftlan und
Schöfftland zu Schöftland.
Während des Mittelalters lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg, ab 1173 in jenem der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren. Um 1350 entstand das Muhenamt, ein gesonderter Gerichtsbezirk, zu dem auch Schöftland gehörte.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Schöftland gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau und war Sitz eines Gerichtsbezirks im Amt Lenzburg. Die Reformation wurde 1528 eingeführt. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Das Schloss Schöftland wurde 1660 durch Wolfgang von Mülinen, dem Inhaber des Lehens, erbaut. An derselben Stelle befand sich während des Mittelalters ein kleiner Burgturm, der jedoch im Sempacherkrieg zerstört wurde. Bereits 1664 überliess von Mülinen das Schloss, das vom Bautyp her eher einem stattlichen Bürgerhaus gleicht, seinem Schwiegersohn Johann Rudolf von May. Nachdem die von May im Jahr 1840 ihren Besitz verkauft hatten, wurde darin eine Zeitlang eine Zigarrenfabrik betrieben. Seit 1917 ist es im Besitz der Einwohnergemeinde und dient als Sitz der Gemeindeverwaltung.
Die Kirche von Schöftland entstand im Jahr 1506 im spätgotischen Stil. 1683 wurde das Kirchenschiff durch einen Brand zerstört und danach verbreitert wieder aufgebaut; erhalten geblieben sind der Chor und der nördlich daran angebaute Kirchturm.
Wirtschaft
Wirtschaft
In Schöftland gibt es rund 1300 Arbeitsplätze, davon 5 % in der Landwirtschaft, 35 % in der Industrie und 60 % im Dienstleistungsbereich. Die Industriebetriebe sind kleinere und mittlere Unternehmen in den Bereichen Textilien, Maschinenbau, Metall- und Holzverarbeitung, Hoch- und Tiefbau sowie im graphischen Gewerbe. Schöftland ist das Regionalzentrum des mittleren Suhrentals und hat deshalb zahlreiche Zupendler aus den umliegenden Gemeinden. Viele Erwerbstätige, die in Schöftland selbst leben, sind jedoch Wegpendler und arbeiten in Aarau und Umgebung.
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