Schmarl
Schmarl
Schmarl ist ein Ortsteil im Nordwesten der Hansestadt Rostock. Er wurde zwischen 1976 und 1984 erbaut. Benannt wurde der Ortsteil nach dem Warnowdorf Schmarl im Nordosten dieses Stadtteils.
Geschichte
Geschichte
Der Ort Schmarl wurde erstmals 1272 unter dem ursprünglichen slawischen Namen "Smerdele" erwähnt. Auf hochdeutsch hat dieses Wort die Bedeutung "Stinkkäfer". Eine andere Annahme ist, dass der Begriff von einem Personennamen abgeleitet oder einer alten Bezeichnung für Bauern entlehnt wurde.
Direkt zwischen der heutigen Großwohnsiedlung und dem Warnowufer erinnert die Ortsbezeichnung "Hundsburg" an die lange Geschichte des Ortes. Die Hundsburg wurde erstmals 1152 erwähnt und war im frühen Mittelalter ein bedeutender strategischer Punkt, von dem aus die Zufahrt der Schiffe nach Rostock kontrolliert werden konnte. Königin Margarete von Dänemark, die während eines Sturmes in Seenot geraten war, wurde hier der Legende nach von Fischern gerettet. Angeblich zum Dank dafür stiftete die Königin 1270 das Zisterzienser-Nonnenkloster Kloster zum Heiligen Kreuz. Die Burg wurde 1582 abgerissen. Das Dorf Schmarl war bis 1584 Hauptgut dieses Klosters und trug so zur Ernährung der Nonnen bei.
1886 wurde die Eisenbahnlinie Rostock-Warnemünde in Betrieb genommen und Schmarl erhielt einen Bahnhof. Am 8. März 1
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Aufgrund seiner kurzen Geschichte birgt das moderne Schmarl natürlich keine kulturhistorisch bedeutsamen Stätten. Als äußerst interessant ist jedoch seine architektonische Gestaltung einzustufen, verfügt Schmarl doch als einzige der sieben Rostocker Großwohnsiedlungen über "Wohnschlangen", die tatsächlich überwiegend runde Formen aufweisen und die Monotonie üblicher Plattenbauten teilweise vergessen lassen. Abwechslungsreich ist auch die äußere Gestaltung der Bauten mit Klinker- und Farbflächen, die mittelalterliche Backsteinelemente und Ornamentik aufgreifen. Vorausschauend waren bereits in den 60er Jahren Eichenbestände gepflanzt worden, die den Stadtteil heute zusätzlich auflockern.
Am Warnowufer des Dorfes Schmarl liegen die zwei hier fest vertäuten Schiffe Traditionsschiff Typ Frieden, (welches zum schwimmenden Schiffsmuseum umfunktioniert wurde) und die MS Likedeeler. Das Gelände um den Schmarler Bach im Norden des Ortsteils lockte von April bis Oktober 2003 2.6 Mio. Gäste aus aller Welt nach Rostock zur Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) 2003. Das Gebiet ist heute zus
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Wirtschaft
Wirtschaft
Nach der Wiedervereinigung wurden in Schmarl mit dem Messeblick und der Kolumbuspassage zwei zusätzliche Einkaufszentren gebaut. Aufgrund der gesunkenen Einwohnerzahl und der veränderten Verkehrsführung durch den neuen Warnowtunnel verfügt Schmarl heute über eine geringere Kaufkraft, so dass derzeit einige Gewerbeflächen leerstehen.
Dennoch bietet der Stadtteil mit drei Supermärkten im Wohngebiet und ca. 20 Fachgeschäften immer noch eine zufrieden stellende Versorgung mit Diensten und Gütern des täglichen Bedarfs. Weniger kaufkräftige Einwohner werden durch ein Sozialkaufhaus, einen "Carisatt"-Laden und eine Ausgabestelle der Rostocker Tafel e.V. unterstützt.
Das Schmarler Angebot im Gesundheitsbereich umfasst derzeit 16 Arztpraxen, zwei Apotheken, zwei Physiotherapeuten, Hebammen und diverse weitere medizinische Dienstleister.
Zum Stadtteil gehört außerdem das südlich angrenzende Gewerbegebiet Schmarl-Marienehe, das für Rostock mit einer Vielzahl unterschiedlichster Betriebe von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung ist. U.a. gibt es hier einen Großmarkt und das HCC (Holiday City
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