Seewen SO
Seewen SO
Seewen (SO) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Dorneck des Kantons Solothurn in der Schweiz.
Geographie
Geographie
Seewen liegt auf , 15 km südsüdöstlich der Stadt Basel (Luftlinie). Die Gemeinde erstreckt sich am östlichen Ende einer breiten ebenen Fläche des vom Seebach durchflossenen Seetels, südlich der Hochfläche des Gempenplateaus, im Schwarzbubenland.
Die Fläche des 16.4 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des nördlichen Juras und weist eine grosse landschaftliche Vielfalt auf. Geologisch befindet sich Seewen in der Übergangszone vom Tafeljura zum Faltenjura, der hier weit über die ungefalteten Schichten überschoben wurde. Das Gebiet wird vom Seebach zur Birs entwässert. Dieser fliesst zunächst von Süden nach Norden und wird oberhalb von Seewen im Baslerweiher, einem 1870 durch das Basler Wasserwerk angelegten Weiher, aufgestaut. Bei Seewen zeichnet der Bach einen scharfen Knick nach Westen und durchfliesst eine gut 2 km lange und bis zu 500 m breite Ebene. Durch einen Bergsturz, der sich in prähistorischer Zeit vor rund 8000 Jahren ereignete, wurde das ehemalige Tal bei
Fulnau abgeriegelt und der Bach zu einem See angestaut, der wegen des lockeren Bergsturzmaterials
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Geschichte
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1147 unter dem Namen
Sewin; von 1194 ist die Bezeichnung
Sewen überliefert. Der Ortsname geht auf das althochdeutsche Wort
sêo (See) zurück;
sewin ist eine Dativform und bedeutet
bei den Seen.
Seit der ersten Nennung gehörte der Kirchensatz von Seewen dem Kloster Beinwil. Die weltlichen Rechte über das Dorf oblagen den Grafen von Thierstein, die sie 1317 an die Herren von Ramstein abtraten. Ein Familienzwist über die Rechtsansprüche auf Seewen endete 1460 mit der Verwüstung und Brandschatzung des Dorfes durch die "Gesellen von Olten". Kurz darauf, im Jahr 1462, wurde Seewen an Solothurn verpfändet, das 1484 das Dorf vollständig erwarb und in der Folge der Vogtei Dorneck und dem Gerichtskreis Ob dem Berg zuordnete.
Im Rahmen des Schwabenkrieges wurde Seewen von kaiserlichen Truppen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Mit dem Durchstich eines Tunnels durch das Bergsturzgebiet von Fulnau wurde 1588 der Seewener See abgeleitet, zurück blieb jedoch eine Sumpflandschaft, weil der Abflusskanal zu hoch
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche Sankt German steht an dominanter Lage auf einem Vorsprung über dem Dorf. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche bei der umfassenden Renovation, Vergrösserung und Umgestaltung im Jahr 1823. Damals wurde die doppeltürmige Anlage errichtet; die Haubenhelme der beiden Türme wurden zwar später durch Spitzhelme ersetzt, erhielten aber 1973 wieder ihre ursprüngliche Form. Im Ortskern sind charakteristische Bauernhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten. Eine besondere Attraktion bildet das Museum für Musikautomaten mit einer bemerkenswerten Sammlung von mechanischen Musikinstrumenten.
Wirtschaft
Wirtschaft
Seewen war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Heute gibt es vor allem im lokalen Klein- und Mittelgewerbe und im Dienstleistungssektor Arbeitsplätze, unter anderem in Betrieben des Baugewerbes, der Holzverarbeitung und im Schweizerischen Landesmuseum für Musikautomaten. In den letzten Jahrzehnten hat sich Seewem zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich im Raum Basel und in der Region Liestal arbeiten. Der Immobilienverkehr ist seit ca. 2002 stark am florieren. Noch nie wurde in Seewen so intensiv gebaut wie seit 2004. Obwohl der Steuersatz im Vergleich zu naheliegenden basellandschaftlichen Gemeinden ein wenig höher ist, lassen sich seit der etwa 2000 etliche sozial hochstehende Personen nieder.
Für Familien ist Seewen im Dorfkern besonders anziehend. Die naheliegenden Einkaufsgelegenheiten, die Spielplätze und Grünflächen laden zum Verweilen ein. Vereine und Organisationen (Schulen, Gemeinde, Landesmuseum) sorgen das ganze Jahr hindurch für die Durchführung interessant
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