Sitzenroda
Sitzenroda
Sitzenroda ist ein Dorf mit etwa 1100 Einwohnern im Nordwesten von Sachsen und gehört zur Gneisenaustadt Schildau im sächsischen Regierungsbezirk Leipzig.
Nach einer Erzählung entstand der Name, als die ersten Siedler ein Stück Wald rodeten (
roda) und sich dann an dieser Stelle niederließen (
sitzen). Wissenschaftlich gesehen leitet sich das Wort Sitzen vom Grafen Sizzo III. von Schwarzburg-Käfernburg ab, der die Siedlung gegründet haben soll.
In Sitzenroda gibt es das Wohnheim "St. Marien", eine Einrichtung der Caritas für geistig behinderte Menschen, welches der größte Arbeitgeber des Ortes ist. Außerdem findet man mehrere Einkaufsmöglichkeiten, eine Postannahmestelle, ein Autohaus, eine Bank und zwei Gaststätten.
Geschichte
Geschichte
Um 1225 siedelte sich das Zisterziensernonnenkloster "Marienpforte" in Sitzenroda an. Nach der Reformation übernahm das Herrscherhaus der Wettiner den Klosterbesitz. 1560 kaufte der Kurfürst das gesamte Territorium auf und legte die größte kurfürstliche Wildbahn Sachsens an. Da Sitzenroda inmitten seines Jagdgebietes „Obereheide“ lag, ließ der sächsische Kurfürst August I. unter Leitung des Landbaumeisters Hans Irmisch hier von 1564 bis 1570 ein stattliches, dreigeschossiges Jagdschloss bauen, welches später abbrannte. Unter Kurfürstin Anna bestückte das Schloss mit 45 Gästebetten für den Hofstaat.
Während des Dreißigjährigen Krieges wütete die Pest, an der 1636 circa 400 Menschen starben. Daraufhin lebten 1663 nur noch 13 Menschen in Sitzenroda. 1763 fand die letzte kurfürstliche Jagd statt. Zum Andenken daran wurde das kurfürstliche Wappen in den Stamm der "Jägereiche“ geschnitzt. Das Original dieses Baumes ist heute in der Kirche zu sehen. Am alten Standort im Wald wurde zwischenzeitlich eine neue Jägereiche errichtet. Nach dem Wiener Kongress 1815 gehörte Sitz
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Lage
Lage
Sitzenroda liegt ca. 15 km südlich von Torgau und 20 km nördlich von Oschatz. Im Süden und im Osten breitet sich die Dahlener Heide aus. Westlich befindet sich Leipzig mit einer Entfernung von 50 Kilometer. Die durch Sitzenroda führende S 24 verbindet den Ort mit Oschatz und Torgau.
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