Spiekeroog
Spiekeroog
Das Nordseeheilbad
Spiekeroog ist eine der ostfriesischen Inseln im niedersächsischen Wattenmeer und liegt zwischen Langeoog und Wangerooge. Die Insel hat eine Fläche von 18,25 km². Die geringste Entfernung zum Festland beträgt 5,7 km.
Die Insel ist bis auf Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge autofrei und über eine Fährverbindung mit dem Sielhafen Neuharlingersiel verbunden.
Die Herkunft des Namens
Spiekeroog, urkundlich erstmals 1398 als
Spickeroch erwähnt, ist umstritten. Die Mehrheit tendiert zu der Annahme, dass es die Übersetzung von
Speicherinsel sein könnte.
Geographie
Geographie
Spiekeroog ist eine der Ostfriesischen Inseln und liegt im 2.780 km² großen Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer zwischen Langeoog und Wangerooge. Bei diesen Inseln handelt es sich nicht wie bei den Nordfriesischen Inseln um Reste einer von Sturmfluten abgetragenen Küstenlandschaft. Statt dessen bildeten sich die Ostfriesischen Inseln aus vom Wind angewehten Sandbänken vor etwa 5.000 Jahren. Aufgrund der Gezeitenströmungen sowie der starken vorherrschenden Westwinde wandern die Inseln permanent von Nordwest nach Südost. Dies führte dazu, dass praktisch alle Inseldörfer, einstmals in der Inselmitte angelegt, heute jeweils am Westrand der Inseln zu finden sind. Erst durch die Befestigungen der Inselküsten (Küstenschutz) Anfang des 20. Jahrhunderts wurde diese Wanderung eingedämmt.
Vor etwa 300 Jahren war die Insel Spiekeroog noch deutlich kleiner. Durch die Verschmelzung mit den Inseln Lütjeoog und Oldeoog sowie dem Eindeichen und Trockenlegen der Harlebucht erhielt sie die heutige Größe und Form.
Für eine Nordseeinsel untypisch besitzt Spiekeroog eine
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Geschichte
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Insel "Spiekeroch" stammt aus dem Jahre 1398. Zu dieser Zeit war sie ein willkommenes Versteck für Piraten, die teilweise von den Inselbewohnern unterstützt wurden, teilweise diese aber auch ausraubten.
Im Jahre 1625 lebten 13 Familien auf der Insel, die ihren Lebensunterhalt durch Landwirtschaft, Fischfang sowie dem Herstellen von Muschelkalk (Schill) bestritten. In der Folgezeit gewann der Walfang sowie die Schifffahrt zunehmend an Bedeutung. Diese kam jedoch während der napoleonischen Besatzung aufgrund der gegen die Engländer verhängten Kontinentalsperre zum Erliegen, was zu einer großen Armut führte. Nur der risikoreiche Schmuggel mit dem englischen Helgoland brachte noch Einkünfte. 1812 kam es zu einem Angriff der Engländer auf die französischen Stellungen ("Franzosenschanze") auf der Insel, der aber abgewehrt wurde.
Anfang der 19. Jahrhunderts sprang der in England geborene Seebadgedanke auch auf die deutschen Nordseeinseln über. Das erste deutsche Seebad wurde 1797 auf Norderney gegründet. Auf Spiekeroog wurden 1820 die ersten Gäste b
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die
Alte Inselkirche (ev.-luth.) wurde 1696 erbaut und ist damit die älteste Kirche aller ostfriesischen Inseln. Besonderheiten: Renaissance-Kanzel, Pieta, Apostelbilder. Die Pieta stammt angeblich von einem 1588 vor Spiekeroog gestrandeten Schiff der spanischen Armada.
Der
Drinkeldodenkarkhof, auch
Friedhof der Heimatlosen genannt ist die Gedenkstätte für die 84 Opfer des Unterganges des Auswandererschiffes Johanne 1854.
Das
Inselmuseum zeigt Exponate zur Geschichte der Insel, der Entwicklung des Seebades Spiekeroog und zur Inselnatur. In den Räumen des Inselmuseum werden auch standesamtliche Trauungen durchgeführt.
Das
Muschelmuseum im Haus des Gastes „Kogge“ zeigt eine humorvolle Ausstellung von etwa 2.000 Muscheln aus aller Welt.
In der Zeit von April bis September (je nach Ferienlage) verkehrt zwischen Bahnhof und Westend eine
Spiekerooger Museumspferdebahn.
Der
Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer lädt zur Beobachtung der Natur ein. Unter der Führung ausgebildeter Wattf
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