Stutensee-Staffort
Stutensee-Staffort
Staffort ist ein kleiner Ort zwischen Karlsruhe und Bruchsal; die alteingessenen Einwohner sprechen den südfränkischen Dialekt. Zum 1. Januar 1975 wurde Staffort zusammen mit drei Nachbarorten Spöck, Friedrichstal und Blankenloch zur Gemeinde Stutensee zusammengeschlossen, welche zum 1. Januar 1998 zur Großen Kreisstadt erhoben wurde.
Geschichte
Geschichte
Staffort wurde im Jahr 1110 in einer Urkunde Kaiser Heinrichs V. erstmals als
„Stafphort“ erwähnt. Es kann davon ausgegangen werden, dass schon zur Römerzeit um 25 n. Chr. an der Handelsstrasse von Hochstetten zur römischen Station Stettfeld an der „steten Furt“, dem Übergang über den „Sumpfbach“ (der Pfinz) ein römisches Kastell bestanden hat. Immerhin 4 römische Teller mit dem Töpferstempel JUCUNDUS und DOMINA -TUS FE wurden hier gefunden. Auf den Grundmauern dieser römischen Befestigung wird wohl das steinerne Haus des „Ritters von Staphurt“ entstanden sein. Im Jahr 1157 wird
Ruedegerus de Staphurt zum ersten Mal als Dienstmann des Bischof von Speyer urkundlich erwähnt. Im Jahr 1377 stellt sich Gerhard von Staphurt in den Dienst des badischen Markgrafen als Edelknecht. Nach mehreren Auseinandersetzungen zwischen dem Bischof von Speyer Ruprecht von der Pfalz und Markgraf Bernhard I von Baden verblieb ab 1424 Schloß und Dorf dann endgültig in badischem Besitz.
Den literarischen Höhepunkt erlebte das Schloss durch den Druck
...mehr
Lage und Namen
Lage und Namen
Staffort liegt 111 Meter ü.NN auf dem Hardtrücken 10 km nördlich von Karlsruhe und 10 km östlich des Rheins. Die Großherzogliche Flurkarte von Anfang des 20. Jahrhunderts zeigt für die Stafforter Gemarkung eine maximale Höhendifferenz von 17 Badischen Fuß, was 5,10 Meter Niveauunterschied entspricht. Der Boden ist aluvialer Herkunft; er entstand durch Ablagerung bei Überschwemmungen von Pfinz, Saalbach, Murg und Rhein. Die Böden der Stafforter Gemarkung sind sehr unterschiedlich, sie bestehen zu 80 % aus Sand, zu 14,3 % aus sandigem Lehm und zu 5,7% aus Lehm oder Ton. Der Grundwasserspiegel hat sich mit der Rheinregulierung durch Tulla erheblich (regional bis zu 2 Meter) abgesenkt; seitdem bleiben die früher üblichen Frühjahrsüberschwemmungen einiger Gemarkungsteile aus. Durch die mit einem Wehr an der Grenze zu Spöck angestaute Pfinz hält sich der Grundwasserspiegel bei 1,5 bis 3 Meter. Der jahreszeitliche Temperaturverlauf liegt nur geringfügig unter demjenigen des wärmsten Ortes in Deutschland Ihringen am Kaiserstuhl (Baden). Das günstige Klima und die stete Furt durch die Pfinz dürften
...mehr
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten sind der Dorfplatz in der Ortsmitte, die historischen Fachwerkhäuser, das Dorfrathaus (heute Bürgerbüro) die evangelische Kirche, das Kriegerdenkmal und das Grenzstein-Refugium beim Friedhof. An das ehemalige Wasserschloss erinnert nur noch der „Schlossbuckel“ am Ortsausgang in Richtung Friedrichstal.
Im Jahr 2010 soll die erste Erwähnung des Dorfes vor 900 Jahren gefeiert werden.
Ortsvorsteher Ludwig Wilhelm Heidt hat die Leitung des Organisationskomitees übernommen.
Wirtschaft
Wirtschaft
Die Landwirtschaft diente in Staffort bis ca. 1950 für mehr als 90 % der Familien als Selbstversorgungs- und Haupterwerbsquelle. Die dörfliche Lebens- und Arbeitsgemeinschaft war über Jahrhunderte das Leitbild des Dorfes. Die Betriebsstruktur war daher durch Kleinbetriebe gekennzeichnet, die überwiegende Betriebsgröße lag bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Staffort wie überall in Baden bei weniger als 2 ha. In Staffort bewirtschafteten 135 Betriebe eine Fläche von 0,5-2 ha, 95 Bauern nannten zwischen 2 und 5 ha ihr Eigentum und nur drei Landwirte verfügten über einen Besitz zwischen 5 und 10 ha Fläche. Auf Grund der geringen Betriebsgröße waren die Familien auf Zuerwerb angewiesen. Eine Besonderheit Stafforts war die verbreitete Produktion von Holzschuhen - woran das traditionelle „Stafforter Holzschuhrennen“ erinnert.
Haupterwerbsquelle waren neben der Viehhaltung der Anbau von Tabak, Spargel, Kartoffeln, Erdbeeren und Heilpflanzen. Eine Sonderstellung nimmt seit Jahrzehnten der Topinambur ein, der zu „Stafforter Erdgold“ einem Schnaps verarbeitet wird.
He
...mehr
Basierend auf dem Artikel Stutensee-Staffort der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen