Tartu
Tartu
Tartu (deutscher Name
Dorpat, früher auch
Dörpt; altrussischer Name /
Jurjew (11.-17. Jh.), russischer Name /
Derpt, 1893-1918
ЮpÑŒeв/Jurjew) ist Estlands zweitgrößte Stadt und Sitz der Universität Tartu. Sie liegt beiderseits des Flusses Emajõgi (deutsch
Embach). Die Betonung der Bezeichnungen
Dorpat und
Tartu liegt auf der ersten Silbe.
Geschichte
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung
Tharbatas datiert aus dem Jahre 1030. Der warägische Großfürst von Kiew, Jaroslaw der Weise, zerstörte im Jahre 1030 eine von damaligen, vermutlich finnougrischen Einwohnern errichtete Holzfestung und errichtete unter dem Namen
Jurjew (Nach
Juri, dem Taufnamen Jaroslaws) eine Festung. Im Jahre 1224 wurde die Esteburg
Tharbatum durch den Schwertbrüderorden erobert. Sie wurde Sitz des Bischofs (bis 1558); vor der Burg entwickelte sich seit dem 13. Jh. die Hansestadt. Zwischen 1893 und 1918 wurde die Stadt im Zug der Politik der Russifizierung offiziell in Jurjew umbenannt und das Verwenden des estnischen und deutschen Namen war teilweise sogar verboten; dieser Name setzte sich aber nicht durch, auch nicht im Russischen. Nach der Estnischen Unabhängigkeit 1918 wurde der Name Tartu offiziell. Sowohl
Dorpat als
Tartu stammen aus dem altestnischen Namen •Tarbata, der vielleicht Auerochs bedeutet.
Im Mittelalter war Dorpat ein Bindeglied zwischen den Hansestädten (insbesondere Reval) und den russischen Städten Pleskau
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist die gesamte Altstadt Tartus mit dem klassizistischen Universitätshauptgebäude und der Johanniskirche, ein gotischer Backsteinbau mit kunsthistorisch bedeutsamen Terrakottenfiguren, dessen Wiederaufbau nach Zerstörung im zweiten Weltkrieg 2005 abgeschlossen wurde.
Auf dem Domberg, estn. "Toomemägi", befinden sich die Ruine der mittelalterlichen Domkirche (deren ausgebauter Chor erst als Universitätsbibliothek diente und jetzt das Universitätsmuseum beherbergt) sowie weitere Baulichkeiten der Universität, wie das Observatorium (58°22'44"N 26°43'12"E, Teil des Weltkulturerbes Struve-Bogen) und das alte anatomische Theater, in dem bis Mitte der 90er Jahre noch anatomische Vorlesungen gehalten wurden.
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