Würenlingen
Würenlingen
Würenlingen (schweizerdeutsch:
Würelinge) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Baden im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im unteren Aaretal zwischen Brugg und Waldshut unweit des Wasserschlosses der Schweiz.
Geographie
Geographie
Das Dorf liegt ca. zwei Kilometer östlich der Aare am Übergang vom Aare- ins Surbtal, am Nordwesthang des Siggenbergs. Das Oberdorf, die eigentliche Kernzone, schmiegt sich um einen Hügelsporn, auf dem sich die Kirche und der Friedhof befinden. Das Mitteldorf und das Unterdorf, die im 17. Jahrhundert entstanden sind, erstrecken sich in die Ebene nordwestlich des Oberdorfs. In der Ebene zwischen dem Oberdorf und der zwei Kilometer südsüdwestlich gelegenen Bahnstation Siggenthal-Würenlingen liegen ausgedehnte moderne Wohnquartiere, rund um die Bahnstation eine grosse Industriezone.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 937 Hektaren, davon sind 463 Hektaren bewaldet und 180 Hektaren überbaut. Der höchstgelegene Punkt liegt auf 555 Metern, die tiefste Stelle auf 325 Metern an der Aare.
Nachbargemeinden sind Böttstein und Tegerfelden im Norden, Unterendingen und Endingen im Osten, Obersiggenthal im Südosten, Untersiggenthal im Süden sowie Villigen im Westen.
Geschichte
Geschichte
Verschiedene Gräberfunde weisen auf eine Besiedlung während der Hallstattzeit vor rund 2600 Jahren hin. Die Römerstrasse von Vindonissa (Windisch) nach Tenedo (Zurzach) führte durch das heutige Gemeindegebiet. Das Dorf wurde im Jahr 828 als
Wirnaningum erstmals urkundlich erwähnt. Während des Mittelalters lag Würenlingen im Herrschaftsbereich der Habsburger, die sowohl die niedere wie auch die hohe Gerichtsbarkeit ausübten. Die bedeutendsten Lehnsherren waren neben den weltlichen Eigentümern die Klöster in Konstanz, Sankt Blasien, Säckingen und Klingnau.
Im Jahr 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Würenlingen war fortan Bestandteil des Siggenamts in der Grafschaft Baden, einer gemeinen Herrschaft. Zur Zeit der Reformation blieb Würenlingen katholisch und deswegen von den konfessionellen Konflikten in der Grafschaft Baden verschont. Ab 1779 bildete Würenlingen eine eigene Pfarrei, vorher unterstand das Dorf der Pfarrei Klingnau. 1790 wurde fast das gesamte Oberdorf von einer Feuersbrunst zerstört. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die H
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Wirtschaft
Wirtschaft
In Würenlingen gibt es rund 2700 Arbeitsplätze, davon 2 % in der Landwirtschaft, 44 % in der Industrie und 54 % im Dienstleistungssektor. Die früher dominierende Landwirtschaft wurde schon im 19. Jahrhundert durch Industrie- und Dienstleistungsbetriebe fast vollständig verdrängt; heute gibt es nur noch zehn Landwirtschaftsbetriebe. Am Südhang des Bollhölzli, einem Hügel nördlich des Dorfes, wird Weinbau betrieben. Ausserdem besitzt Würenlingen eine renommierte Rebbauschule. Der Weinbau hat im Dorf eine lange Tradition.
In der Industriezone rund um die Bahnstation sind zahlreiche Industriebetriebe angesiedelt. So hat z. B. Holcim, der grösste Zementkonzern der Welt, hier eine Zweigstelle. Daneben existieren zahlreiche Dienstleistungsunternehmen. National bekannt ist Würenlingen als Standort des Paul-Scherrer-Instituts (einem Nuklearforschungszentrum) und der ZWILAG, dem Zwischenlager für leicht radioaktive Abfälle. Beide Institutionen liegen weit ausserhalb des Dorfkerns am Ostufer der Aare.
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