Waltenschwil
Waltenschwil
Waltenschwil (schweizerdeutsch:
Walteschwiil) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Muri im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im mittleren Bünztal.
Geographie
Geographie
Das Dorf Waltenschwil befindet sich auf der östlichen Seite des Bünztals am Fusse des Buneggli. Dieser Moränenhügel ragt bis zu 25 Meter über der ansonsten völlig flachen Ebene und geht in Richtung Osten in den Wagenrain über, einem Hügelzug, der die natürliche Grenze zum Reusstal bildet. Der Moränenhügel staute nach dem Ende der Würmeiszeit einen flachen See, der im Verlaufe der Jahrtausende zu einem Moor verlandete; das Moor wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts trockengelegt. Die Bünz ist auf ihrer ganzen Längen kanalisiert und fliesst in Richtung Nordwesten. Rund eineinhalb Kilometer westlich von Waltenschwil liegt das bedeutend kleinere Strassendorf Büelisacher. Dort, am westlichen Rand der Ebene, steigt das Gelände steil zu den Ausläufern des Lindenbergs an.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 454 Hektaren, davon sind 97 Hektaren bewaldet und 89 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 554 Metern am Hang bei Büelisacher, die tiefste Stelle liegt auf 422 Metern an der Bünz.
Nachbargemeinden sind Wohlen im Norden, Bremgarten im Nordosten, Hermetschwi
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Geschichte
Geschichte
Aus vorgeschichtlicher Zeit wurden Siedlungsspuren der Kelten entdeckt. Von ca. 70 bis 330 n. Chr. befand sich bei Büelisacher ein römischer Gutshof. Im 7. oder 8. Jahrhundert entstand die alemannische Siedlung
Waltoswilari. Die Herren von Waltenschwil, ein Ministerialengeschlecht der Habsburger, errichteten um das Jahr 1000 herum einen Wohnturm am Fusse des Lindenbergs. Sie starben noch vor der Gründung der Alten Eidgenossenschaft aus; von Turm ist nichts erhalten geblieben.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf
Waltiswil im Jahr 1085 . Nach der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen im Jahr 1415 lag es im Amt Hermetschwil in der Gemeinen Herrschaft der Freien Ämter; Büelisacher hingegen lag im Amt Boswil. Der grösste Teil des Grundbesitzes und die damit verbundenen Rechte gelangten 1471 in den Besitz des Klosters Muri. 1601 zerstörte ein Brand über 30 Häuser.
Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz und riefen die Helvetische Republik aus. Waltenschwil und Büelisacher wurden gegen den Willen ihrer Bewohner vereinigt. Die neue Gemeinde lag im Distr
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Während Jahrhunderten gehörte Waltenschwil zur Pfarrei Boswil und wurde erst 1800 zu einer selbständigen Kirchgemeinde erhoben. Zunächst diente die 1516 erbaute und 1788/89 erweiterte Nikolauskapelle als Pfarrkirche. Die Kapelle wurde 1843 in ein Schulhaus umgewandelt. Ab 1837 entstand die neue Pfarrkirche St. Nikolaus. Die Gemeinde hatte einen Barockbau bevorzugt, doch die kantonale Baukommission setzte eine Saalkirche im klassizistischen Stil durch. Architekt war Kantonsbaurat Hans Jacob Schmid aus Zurzach. Die Einweihung erfolgte am 6. Juni 1839. An der Straße nach Büelisacker befindet sich die Mariahilfkapelle, eine im Jahr 1860 errichtete Kapelle im neugotischen Stil.
Wirtschaft
Wirtschaft
In Waltenschwil gibt es rund 450 Arbeitsplätze, davon 15 % in der Landwirtschaft, 14 % in der Industrie und 71 % im Dienstleistungssektor. Die überwiegende Mehrheit der erwerbstätigen Einwohner sind Wegpendler und arbeiten vor allem in Wohlen und Villmergen. Bekannt ist Waltenschwil für seine neben der Eisenbahnlinie gelegene Kartbahn (auch wenn diese nach Wohlen benannt ist) sowie für den Tierpark.
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