Windisch AG
Windisch AG
Windisch ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Brugg des Kantons Aargau in der Schweiz. Sie ist bekannt als Standort des römischen Legionslagers Vindonissa und des Klosters Königsfelden.
Geographie
Geographie
Die Gemeinde liegt zwischen der Aare im Norden und der Reuss im Osten und besteht aus mehreren Ortsteilen, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert zusammengewachsen sind. Auf einem schmalen Hügelsporn über einer Flussschlaufe der Reuss, rund zwei Kilometer vor der Mündung in die Aare, befindet sich der Kirchweiler. Auf der Halbinsel östlich davon, rund vierzig Meter tiefer, liegt der haufenförmige Dorfteil Unterwindisch. Auf einer Länge von rund 1600 Metern folgt dort ein künstlich angelegter Kanal dem linken Ufer der Reuss; er wurde um 1830 angelegt, um für Industriebetriebe die Wasserkraft verfügbar zu machen. Westlich des Hügelsporns erstreckt sich eine flache Ebene mit dem Oberdorf, dem Ortsteil Oberburg und der Klosteranlage. Ganz im Süden verengt sich die Reuss zu einer rund 50 Meter breiten Schlucht. In der Aare wiederum liegt die Insel Geissenschachen, die von der Schweizer Armee als Kasernengelände genutzt wird.
Die Fläche der Gemeinde beträgt 491 Hektaren, davon sind 120 Hektaren bewaldet und 211 Hektaren überbaut. Die höchstgelegene Stelle ist das 468 Meter hohe Hölzli, die ti
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Geschichte
Geschichte
Ob sich einst auf dem schmalen Kirchhügel ein von Helvetiern bewohnter Oppidum befand, ist nicht gesichert. Südwestlich davon entstand um 15 v. Chr. auf der Ebene in Richtung Hausen eine kleine römische Militärstation, die dreissig Jahre später zum Legionslager Vindonissa ausgebaut wurde. Das Lager, dessen bestens wiederhergestellte Ruinen heute besichtigt werden können, war von 14 n. Chr. bis 101 n. Chr. das Hauptquartier von drei verschiedenen Legionen; der Legio XIII Gemina, der Legio XXI Rapax und der Legio XI Claudia. Nach einer längeren zivilen Phase entstand im späten 3. Jahrhundert ein Kastell, das die Römer im Jahr 401 endgültig aufgaben. Für das 6. Jahrhundert sind ein Bischofsitz und eine Münzprägestätte belegt.
Die dörflichen Siedlungen, die inmitten der Lagerruinen entstanden, gehörten schon vor dem Jahr 1000 zum Eigenamt, dem ältesten Besitz der Habsburger, deren Stammsitz ca. zwei Kilometer südwestlich von Windisch liegt. Am 1. Mai 1308 wurde König Albrecht unweit des Reussübergangs von seinem Neffen Herzog Johann von Schwaben ermordet. Zum Gedenken an diese Familientr
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Einige Bauten des Legionslagers Vindonissa, insbesondere das Amphitheater und eine Wasserleitung aus dem 1. Jahrhundert (die teilweise heute noch benutzt wird), sind in gutem Zustand erhalten geblieben. Ausserdem sind verschiedene Heiligtümer, ein Hafen, vier Friedhöfe, eine Mansio und ein sehr fundträchtiger Schutthügel bekannt. Immer wieder stösst man bei Bauarbeiten im Dorf auf römische Funde. Das Vindonissa-Museum in Brugg zeigt viele Funde aus den zahlreichen Ausgrabungen des historischen Legionslagers.
Das bedeutendste mittelalterliche Bauwerk ist das Kloster Königsfelden, dessen Bau 1308 auf Initiative der Habsburger erfolgte. Nach der Reformation wurde das Kloster aufgehoben und diente danach als Sitz der bernischen Landvögte. Seit 1868 wird der Gebäudekomplex als Psychiatrische Klinik genutzt. Der ehemalige Klosterpark und insbesondere die Kirche mit den kunsthistorisch wertvollen Glasgemälden aus dem 14. Jahrhundert machen Königsfelden sehenswert. Der frühere Bischofssitz ist nicht erhalten geblieben. Um die Wende des 14. zum 15. Jahrhundert entstand die heutige Pfarrkirc
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Wirtschaft
Wirtschaft
In Windisch gibt es rund 2800 Arbeitsplätze, davon 1 % in der Landwirtschaft, 14 % in der Industrie und 85 % im Dienstleistungssektor. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler und arbeiten in Brugg oder in der Region Baden.
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