Geschichte
Auf Grund von frühzeitlichen Ausgrabungsfunden kann man vermuten, dass an der Stelle des späteren Labes eine Wendensiedlung an der Rega lag. Für das Jahr 1193 ist die wendische Siedlung Lobese nachgewiesen. 1271 nennt eine Urkunde den Ort „Borco dominus de Lobis“ und gibt einen Hinweis auf den Gründer, den Ritter Wolf Borko. Seine Nachfahren, die Ende des 13. Jahrhunderts das weitere Umland besaßen, führten später den Namen von Borcke. Sie verliehen 1295 Labes das lübische Stadtrecht und blieben bis in das 19. Jahrhundert hinein die Stadtherren. Landesherren waren bis 1637 die Herzöge von Pommern-Wolgast. Danach starb das pommersche Herrscherhaus aus und Hinterpommern, in dem auch Labes lag, kam zu Brandenburg.
In den Jahren 1637 und 1685 wurde Labes von Stadtbränden zerstört. Nach dem Wiederaufbau beherrschten Tuchmacher und Schuhmacher das wirtschaftliche Leben. 1792 nahm ein Kupferhammer den Betrieb auf, der fast achtzig Jahre existierte. Labes war eine Ackerbürgerstadt. Neben einigen Bauern gab es das Gut Zühlsdorf und das Gut Labes B. Einige Kilometer außerhalb Richtung Prütznow lag das Gut Labes A und D.
Bekannt wurde Labes auch durch die Herstellung von Holzpantinen (= Schlurren, daher der Spitzname "Schlurr-Lobs"). Nach der preußischen Verwaltungsreform von 1815 wurde Labes Kreisstadt des Kreises Regenwalde, es entstanden das Landratsamt, das Amtsgericht, Finanz- und Katasteramt. Als Labes 1859 an die Bahnlinie Stargard–Köslin angeschlossen wurde, war dies gleichzeitig der Beginn einer verstärkten Industrialisierung. Entscheidend waren daran die Brüder Kaiser mit ihrer Maschinen- und einer Drahtzaunfabrik beteiligt. Ihr Vater Reinhold Kaiser aus Prütznow, hat schon auf Grund eines am 1. November 1898 mit der Stadt Labes geschlossenen Vertrages die Elektrizitätsversorgung von Labes aufgebaut und Labes mit Strom aus seinem in Prütznow von der Rega betriebenen Elektrizitätswerk versorgt. Große Bedeutung kam der Einrichtung des Landgestütes in Labes zu, die 1876 von der preußischen Regierung veranlasst wurde. Es war das einzige Gestüt in Pommern und war auf die Zucht von Hengsten spezialisiert. Auch die Stärkefabrik, die die Kartoffelernte der umliegenden Orte verarbeitete, hatte eine über Labes hinausgehende Bedeutung. Ferner gab es eine Schälmühle, eine Getreidemühle und eine Kalksandsteinfabrik.
Die positive Entwicklung der Stadt lässt sich an den Einwohnerzahlen ablesen. Während sie 1885 5.225 Einwohner hatte, lebten zu Beginn des Zweiten Weltkrieges 7.300 Menschen in der Stadt. Nach der Eroberung durch die sowjetischen Truppen im März 1945 zerstörten diese die Innenstadt weitgehend durch Brände. Durch die Westverschiebung Polens siedelten sich viele Menschen aus Ostpolen in Åobez an. Nach der Übernahme durch die polnische Verwaltung wurde die Stadt in Åobez umbenannt.
Bürgermeister ab 1989: Marek Romejko, Jan Szafran, Halina SzymaÅ„ska, Marek Romejko, Ryszard Sola.
siehe auch: Liste der Städte in Hinterpommern, Liste der Städte in Polen, Liste deutscher Bezeichnungen polnischer Orte
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