Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
28.04.2024
15:57
 
 
+
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Geschichte

Das Dorf Kostelec wurde erstmals am 22. August 1362 urkundlich erwähnt. Es gehörte zur Herrschaft Rothenburg und später zu Wiesenburg. Nach der Schleifung der Wiesenburg durch die schlesischen Städte im Jahre 1447 wurde der Markt der Herrschaft Nachod zugeschlagen.

Im Dreißigjährigen Krieg erhielt Octavio Piccolomini die Herrschaft und 1668 erfolgte der Wiederaufbau der 1591 abgebrannten Kirche. In den Jahren 1744–1754 wurde die Kirche durch einen abgeänderten Barockbau nach Plänen von Kilian Ignaz Dientzenhofer ersetzt. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zu einem Zentrum der Leineweberei. Am 11. August 1831 wurden große Teile des Ortes durch einen Brand zerstört. Wegen des Anstriches der Kirche bürgerte sich der Name Roth Kosteletz ein. 1841 gründete Leopold Abeles die Mechanische Baumwollspinnerei.

Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften gehörte Rothkosteletz ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Bezirkshauptmannschaft Neustadt an der Mettau. Mit dem Bau der Eisenbahn von Josefstadt nach Liebau durch die Österreichische Nordwestbahn erhielt Rothkosteletz 1859 einen Eisenbahnanschluss. 1860 entstand die Färberei Just. Vorteilhaft war auch die Nähe zum ostböhmischen Steinkohlenrevier. Am 11. August 1867 wurde der Markt Kosteletz zur Stadt erhoben und im selben Jahre durfte der Namenszusatz „Roth“ bzw. „Červený“ zum Stadtnamen geführt werden. 1880 hatte die Stadt 2405 Einwohner. Seit 1881 lautete der offizielle Name der Stadt „Rothkosteletz“ oder „Červený Kostelec“. 1889 bestanden in Rothkosteletz 40 Textilunternehmen mit 312 Beschäftigten, hinzu kamen noch 84 Textilhändler. Bis 1910 wuchs die Einwohnerzahl auf 4422 an und die Anzahl der Häuser wuchs auf fast das Doppelte gegenüber 1880.

Während des Zweiten Weltkrieges gehörte Rothkosteletz zum Protektorat Böhmen und Mähren. In der Stadt agierte die Sokol-Abwehr-Gruppe S21 und in Bohdašín und Končiny befand sich der Unterschlupf des aus Londoner Exil eingeflogenen und zuvor von Ležáky aus agierenden Jiří Potůček-Tolar. Nachdem die Gruppe den deutschen Besatzern in die Hände gefallen war, wurden die Beteiligten hingerichtet.

Nach Kriegsende erfolgte 1948 die Verstaatlichung der Textilbetriebe. Während der kommunistischen Herrschaft verlor die Textilherstellung, die ÄŒervený Kostelec einst zu Reichtum gebracht hatte, ihre Bedeutung und der Maschinenbau wurde zum größten Industriezweig der Stadt. 1950 erfolgte die Eingemeindung von Lhota, Horní Kostelec, Stolín und MstÄ›tin. 1960 kamen noch Bohdašín und OleÅ¡nice hinzu.

ÄŒervený Kostelec gehört seit 1996 der Euroregion Glacensis an und ist das Zentrum der Mikroregion Úpa.

Basierend auf dem Artikel ÄŒervený Kostelec der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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