Geschichte
ÄŒeský Dub gehört zu den ältesten Siedlungen Nordböhmens. Seine Geschichte reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück. 1115 gründete Herzog Vladislav I. ein Benediktinerkloster an Stelle einer älteren Burg, die auch schon eine Kirche gehabt hatte. Der Adlige Marquart Gabel von Lämberg kam 1237 in den Besitz des Ortes. Er übergab das mittlerweile verlassene Kloster in den vierziger Jahren des 13. Jahrhunderts an den Johanniterorden, der hier eine Kommende einrichtete. Der Ritterorden richtete ein Spital ein und sorgte für den Ausbau von ÄŒeský Dub zur Stadt. Als Gründungsjahr gilt 1291. Die heilige Zdislava, Gattin Marquarts Gabel von Lämberg, wurde in der Klosterkirche begraben, fand ihre letzte Ruhestätte aber in der Laurentiuskirche von Deutsch Gabel.
1425 und 1429 wurde die Kommende durch die Heerzüge der Hussiten unter Prokop dem Kahlen stark in Mitleidenschaft gezogen und löste sich schließlich auf. Ihr Besitz ging in adlige Hände über. Zur Verteidigung gegen die böhmischen Ketzer legten die Oberlausitzer Stände eine Besatzung nach ÄŒeský Dub.
1490 besaßen die Brüder Fabian und Hans von Tschirnhaus die Herrschaft. Nach dem Tode von Fabian und Hans verkaufte 1501 deren Bruder Michael von Tschirnhaus die „Pfandschaft Aicha“ an Ulrich Gotsch.
1512 war der Oberste Burggraf von Böhmen, Johann von Wartenberg, Besitzer von Aicha. Er legte die Neustadt an und erbaute für sich selbst ein Herrenhaus. Nach dem böhmischen Ständeaufstand von 1547 entzog König Ferdinand I. den Wartenbergern die Herrschaft. 1552 erwarb Jan von Oppersdorf ÄŒeský Dub und gestaltete das Kloster und die spätgotische Burg zu einem repräsentativen Renaissanceschloss um. In den sechziger Jahren des 16. Jahrhunderts wurde auch ein Rathaus errichtet und der Ort erhielt eine Reihe von Privilegien. ÄŒeský Dub gelangte 1591 unter die Herrschaft der Familie SmiÅ™ický von SmiÅ™ice und 1622 in den Besitz Wallensteins.
Nach Wallensteins Tod 1634 bekam Johann Ludwig Hektor von Isolani die Herrschaft für seine Erfolge als General. Nach seinem Tode 1640 trat seine Witwe Anna Maria Elisabeth Isolani das Erbe an, die 1648 starb. Weitere Erbin war ihre Schwester Regina, die 1653 dem Kloster der Wiener Augustiner Chorherren beitrat und die Herrschaft dem Kloster als Mitgift schenkte. 1782 wurde das Kloster durch Kaiser Joseph II. im Zuge der Säkularisation aufgelöst.
Im 19. Jahrhundert entstanden mehrere Textilbetriebe. Der Industrielle Franz von Schmitt und seine Familie spielten dabei die wichtigste Rolle. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Fremdenverkehr. Zur Zeit der ersten Tschechoslowakischen Republik wurde neben der deutschen auch eine tschechische Schule eröffnet. ÄŒeský Dub erhielt eine Bibliothek und ein Kino.
Durch die Okkupation des Sudetenlandes 1938 und die Vertreibung der deutschen Einwohner Böhmisch Aichas (seit 1943: Aicha (Sudeten)) im Jahr 1945 wurde die Entwicklung des Städtchens stark behindert.
Wichtigster Wirtschaftszweig der Gemeinde ist der Tourismus. Vor allem als Wintersportort hat Český Dub Bedeutung.
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