Geschichte
Arbil zählt zu den ältesten, durchgehend besiedelten Städten der Welt. Das Alter der Stadt wird auf mehr als 4300 Jahre geschätzt. In der Ur-III-Zeit hieß der Ort Urbilum, bis in die Altbabylonische Zeit Urbel, die Assyrer nannten ihn Arbail. Andere Forscher führen den Namen auf das Akkadische arba’ū ilÅ«, das 'Vier Götter' heissen soll, zurück. Die Griechen nannten ihn Arbela.
Die Stadt war lange Zeit ein religiöses Zentrum für die Göttin Ischtar. In klassischer Zeit war die Stadt unter ihrem aramäischen Namen Arbela bekannt. Als Arbil unter medischer Herrschaft war, siedelte Kyaxares I. Stämme der Sagartier aus dem Zagros hier an. Als die Achämeniden die Meder ablösten, führte der Meder Phraortes einen Aufstand gegen Dareios I. an. Dareios I. besiegte die Aufständischen 521 v. Chr. und liess diese Tat auf der Behistun-Inschrift verewigen.
In der Schlacht von Gaugamela 331 v. Chr. besiegte Alexander der Große hier den Perserkönig Dareios III..
Arbil war ein wichtiger Ort im ständigen Kampf der Großmächte Rom und der Sasaniden um die Vorherrschaft in dieser Region. Später war Arbil Hauptstadt des Reiches von Adiabene, dessen Herrscher zum Judentum konvertierten. Des weiteren war Arbil auch Sitz eines Metropoliten der Kirche des Ostens. Daher hatte Arbil eine großen Anteil aramäisch sprechender Christen. Dies änderte sich, als 1397 Tamerlan hier einfiel und die Stadt zerstörte. Infolgedessen nahm der Anteil der Christen immer mehr ab und Arbil wurde mehr und mehr eine muslimische Stadt. Später regieren die Osmanen über Arbil und sie wurde Teil des Vilayets von Mosul. 1731 belagerte Nadir Schah, der spätere Herrscher Persiens, die Stadt und konnte sie nach langem Widerstand einnehmen. Trotzdem blieb die Stadt bis zum ersten Weltkrieg Teil des osmanischen Reiches.
Arbil läßt sich in zwei Teile teilen, einmal das untere Arbil, das in der Ebene am Fluss liegt und Arbil, das auf dem Siedlungshügel liegt. Das moderne Arbil liegt auf dem Siedlungshügel, in dessen Mitte ein osmanisches Fort thront. Während des Mittelalter wurde Arbil zu einer wichtigen Station auf der Handelsstrasse zwischen Mosul und Bagdad.
Arbil wurde im ersten Golfkrieg leicht beschädigt. Die Einwohner litten unter Saddam Husseins Regierung bis 1991. Nach dem Rückzug von Saddam 1992 wurde das erste freie Kurdische Parlament in Arbil gewählt. Es gab bis 1996 gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen der Kurdischen Demokratischen Partei (KDP) und der Patriotischen Union Kurdistans (PUK). Seit 1996 wird Arbil von der KDP verwaltet.
Seit dem Irakkrieg 2003 gab es in Arbil sowie im kurdisch verwalteten Nordirak nur einzelne Anschläge. Der größte ereignete sich am 1. Februar 2004. Es starben 109 Menschen. Im Mai 2005 starben bei einem Anschlag 45 Menschen.
Am 4. Juni 2005 trat erstmals das kurdische Regionalparlament zusammen, am 12. Juni 2005 wurde Masud Barzani zum Präsidenten der Autonomen Region Kurdistan im Irak ernannt.
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