Wirtschaft
Aufgrund der Politik Saddam Husseins, der Folgen der Aufstände nach dem zweiten Golfkieg und des anschließenden Bürgerkriegs zwischen den kurdischen Fraktionen, verschiedenster Operationen und Massaker der irakischen Armee, hatte Arbil über Jahrzehnte eine unbedeutende wirtschaftliche Stellung im Irak. Dies änderte sich schlagartig mit dem Dritten Golfkrieg. Da in den anderen Landesteilen des Irak Terroranschläge von Baathisten und Islamisten an der Tagesordnung sind, weichen immer mehr Unternehmen nach Arbil aus. Dies hat zu einer regen wirtschaftlichen Aktivität in Arbil geführt.
Dies schlägt sich nieder im Bau bzw. der Planung neuer Autobahnen (zwischen Arbil-Salahedin, Arbil-Kalak, Arbil-Pirde) und eines neuen Flughafens.
Von dem seit kurzem eröffneten Flughafen werden andere Staaten der Golfregion angeflogen. Die Fluggesellschaft heißt Kurdistan Airlines. Die Anfrage an die Türkei, die Städte Ankara und Istanbul anzufliegen, wurde mit der Begründung abgelehnt, dass auf den Flugzeugen die kurdische Fahne und die Wörter Kurdistan oder Kurdisch stehen. So gibt es keine Flüge seitens der Kurdistan Airlines zwischen Arbil und diesen Städten. Als erster europäischer Netzcarrier flog Austrian Airlines seit dem 11. Dezember 2006 zweimal wöchentlich die Strecke Wien - Arbil. Seit einem halben Jahr aber fliegt Austrian Airlines nicht mehr. Gegen Ende 2005 bekam aber eine türkische Fluglinie mit dem Namen Fly Air die Erlaubnis, Arbil und Silemani anzufliegen. Seit dem 20. September 2005 gibt es auch eine Direktverbindung Arbil-Frankfurt. Die Kurdistan Airline wurde in Zagros Air umbenannt, um eventuelle Probleme mit der Türkei zu vermeiden. Von Frankfurt aus gibt es zwei Routen. Einmal über die Türkei und einmal über Dubai.
Andere Projekte sind ein hochmoderner Industrie- und Gewerbepark Airportcity, ein neues Luxusviertel Dreamcity und ein ambitioniertes Programm zur Erneuerung der Altstadt von Arbil, das sogenannte Old city center development project. Im Rahmen dieses Projekts wird zur Zeit ein 10 Hektar umfassendes Gelände abgerissen und eine Megamall errichtet.
Die Megamall wird 2010 fertiggestellt und wird etwa eine Milliarde US-Dollar kosten. Diese Mall wird keine Mall im traditionellen Sinn, vielmehr soll sie das alte Stadtzentrum ersetzen. Die Stadtverwaltung plant den Abriss weiter Teile der schäbigen Altstadt, die alte Zitadelle wurde bereits evakuiert und in ein Freilichtmuseum verwandelt. Geplant ist die Anlegung von Parkanlagen auf dem Gebiet der heutigen Altstadt zugunsten einer modernen Stadtentwicklung in den äußeren Stadbezirken. Ein weiteres Grossprojekt ist der eines 1,6 Milliarden US-Dollar teuren Medienzentrum nach dem Vorbild des Dubai Media Zentrums, voraussichtliche Fertigstellung wird 2009 erfolgen. In den nächsten 3–5 Jahren wird sich das Stadtbild nachhaltig verändern.
Basierend auf dem Artikel Arbil der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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