Geschichte
Im 5. Jahrhundert v. Chr. siedelten auf dem Gebiet des heutigen Belluno die Volksstämme der Veneter und der Kelten, die der späteren Stadt ihren Namen gaben: Belluno kommt vermutlich vom keltischen Ausdruck belo-donum, welcher so viel wie lichte Anhöhe bedeutet. Etwa dreihundert Jahre später, im 2. Jahrhundert v. Chr., wurde Belluno die römische Reichsstadt Bellunum.
Nach dem Untergang des Römischen Reiches in den Wirren der Völkerwanderung um 500 wurde die Stadt wiederholt von den Germanen angegriffen und auch eingenommen, aber schließlich von Justinian zurückerobert, bis sie dann um 580 an die Langobarden fiel. Ende des 8. Jahrhunderts kam Belluno schließlich unter karolingische Herrschaft.
Im 10. Jahrhundert dehnte der Bischof Giovanni II. von Belluno sein Einflussgebiet bis Cadore, Jesolo, Bassano und Venzone aus.
1249 eroberte Ezzelino die Stadt, worauf die Herrschaft der Camineser und Scaliger folgte.
1360 wurde Belluno dem Territorium von Carrara zugeschlagen, 1404 wurde es an Venedig abgetreten.
In den Jahren 1508 bis 1512 nahm Belluno am Krieg Venedigs gegen die Liga von Cambrai teil.
In den nächsten Jahren wurden immer neue Kulturpflanzen in Europa bekannt, wie zum Beispiel die Bohne, der Mais oder die Kartoffel, was die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe in Belluno stark veränderte.
1797 marschierten die Franzosen in Belluno ein, hierauf folgte eine fast zehnjährige Herrschaft durch Franzosen und Österreicher, bis Belluno im Jahre 1806 Hauptstadt des Dipartimento del Piave im neu gegründeten Italienischen Königreich wurde.
Nach dem Fall Napoléons I. 1815 wurde das Belluner Land nach Lombardei-Venetien eingegliedert.
Während 1848 noch ein starkes Unabhängigkeitsbestreben unter den Einwohnern Bellunos herrschte, schloss sich die Stadt nur 18 Jahre später gemeinsam mit Venetien als Provinzhauptstadt dem Königreich Italien an.
1886 wurde mit dem Bau der Eisenbahnlinie Treviso-Belluno begonnen, welche bis 1914 noch bis Calalzo verlängert werden sollte.
Nach dem Ersten Weltkrieg und der Annexion Südtirols sowie des Trentino wurde der südöstliche Teil des Letzteren mit Cortina d'Ampezzo abgetrennt und Belluno zugeschlagen.
1943-1945 gab es massive Widerstandsbewegungen in der Bevölkerung gegen die Eingliederung in das Dritte Reich.
Am 9. Oktober 1963 trat der Stausee von Vajont über die Staumauer, worauf sich 50 Millionen Kubikmeter Wasser in das Tal ergossen. Mehrere Dörfer wurden zerstört, die Auswirkungen des Unglücks waren auch in Belluno zu spüren.
Im Jahre 1993 wurde der Nationalpark Bellunesische Dolomiten eingerichtet.
Belluno war Alpenstadt des Jahres 1999.
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