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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
03.05.2024
23:29
 
 
+
»
 

Geschichte

Während der Jungsteinzeit, zwischen 8000 und 10'000 v. Chr., liessen sich am damaligen fischreichen Bünzersee erstmals Siedler nieder und machten sich sesshaft; dieser See verlandete später und wurde zu einem Moor. Um 1930 wurde ein keltischer Friedhof aus der Zeit um 350 bis 325 v. Chr. entdeckt. Zeugen der Römerzeit sind verschiedene Mauerreste von Gutsbetrieben und Villen.

Erstmals namentlich erwähnt wurde Boswil als Bozwila in einer Urkunde des Grossmünsters in Zürich. Diese Urkunde ist zwar nicht datiert, stammt aber laut neuesten Forschungsergebnissen aus der Zeit zwischen 874 und 887. Ein weiterer Grundbesitzer war das Fraumünster in Zürich, das gegen Ende des 9. Jahrhunderts in Boswil eine Kirche errichten liess. Das Patronatsrecht ging zuerst an die Habsburger über, um 1380 an die Herren von Hallwyl und schliesslich 1483 an das Kloster Muri. Die Habsburger waren die Landesherren und Inhaber der hohen Gerichtsbarkeit. Im Jahr 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Boswil war fortan Hauptort des gleichnamigen Amtes in den Freien Ämtern, einer Gemeinen Herrschaft. Bei einem Brand im Jahr 1649 brannte ein Drittel des Dorfes nieder.

Nach dem Zweiten Villmergerkrieg von 1712 teilten die siegreichen reformierten Orte Zürich, Bern und Glarus das Freiamt in zwei Teile. Sie zogen dabei eine schnurgerade Linie von der Kirche in Oberlunkhofen zum Galgen in Fahrwangen. Diese Linie verlief genau durch Boswil und sogar mitten durch einige Häuser. Das Dorf wurde in seiner Entwicklung gehemmt, weil nun zwei verschiedene Rechtssysteme galten. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Boswil wurde wiedervereinigt und war nun eine Gemeinde im Distrikt Muri des kurzlebigen Kantons Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte die Industrialisierung ein. Am 1. Juni 1875 wurde der Abschnitt Wohlen - Muri der Aargauischen Südbahn eröffnet. Ab 1870 wurde im Sumpfgebiet Bünzmoos, das durch die Verlandung des Bünzersees entstanden war, Torf abgebaut. In den 1930er und 1940er Jahren entstanden einige Torfausbeutungsbetriebe; auf einer Fläche von über 200 Hektaren wurde bis in eine Tiefe von sechs Metern Torf abgetragen. Weitere Betriebe siedelten sich an und Boswil entwickelte sich zu einem Industriestandort. Mit zwei Ausnahmen während des Zweiten Weltkriegs und der Wirtschaftskrise der 1970er Jahre stieg die Bevölkerungszahl kontinuierlich an.

Basierend auf dem Artikel Boswil der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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