Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Chotěšov stammt aus dem Jahre 1115. Im Jahre 1202 erfolgte durch Hroznata die Gründung des Prämonstratenserinnenklosters Chotěšov, das den Ort rasch anwachsen ließ und überregionale Bedeutung verschaffte.
Am 18. Januar 1421 wurden der Ort, der sich im klösterlichen Besitz befand und das Kloster durch die Hussiten zerstört. Das Kloster wurde nur teilweise wiederhergestellt und erst 1756 entstand unter Jakob Auguston eine neue - barocke Anlage. Nach der Auflösung des Klosters im Zuge der Josephinischen Reformen fiel Chotěšov am 22. März 1782 an den Religionsfond. 1822 erwarb Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis die Herrschaft Chotěšov für 1.080.000 Gulden.
Mit der Ablösung der Patrimonialherrschaften in Böhmen wurde Chotěšov 1850 zur selbstständigen Gemeinde. Der Bau der Eisenbahn von Pilsen nach Furth im Wald brachte dem Ort ab 1861 einen wirtschaftlichen Aufschwung und im gleichen Jahr begann der Abbau von Steinkohle. 1878 mieteten die Salesianerinnen das leerstehende Kloster. 1925 erfolgte im Zuge der Bodenreform die Konfiszierung der Grundbesitzes des Fürstenhauses Thurn und Taxis. 1937 erwarben die Ordensschwestern Konventsgebäude und Garten vom Haus Thurn und Taxis zu einem symbolischen Preis. Das größte der Bergwerke war die Masaryk-Zeche (Masarykův důl) bei Týnec, während der deutschen Besetzung als "Hermann-Göring-Schacht" weitergeführt, deren Schachtanlagen jedoch auf den Fluren von Zwug lag.
1939 erfolgte die Schließung der Schule im Kloster und die Einrichtung eines Altersheimes für die Schwestern. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben. Das Altersheim im Kloster wurde 1950 aufgelöst, als die tschechoslowakische Armee in die Gebäude einzog. 1973 gab die Armee das Objekt auf, der Schaden aus der 23-jährigen militärischen Nutzung als Kaserne belief sich auf 10 Mio Kronen.
1991 übernahm die Gemeinde das Kloster, einen Teil der Anlagen, den sie 1937 erworben hatten, erhielt der Orden zurück und übergab ihm den Bistum Pilsen. Vom Klosterareal mit einer Fläche von 68 Tsd m² besitzt die Gemeinde einen Anteil von ca 37 Tsd m². Für den Erhalt der Anlagen gründete sich ein Bürgerverein und im Kloster entstand ein kleines Museum.
Am westlichen Ortsrand wird ein Sportflugplatz für Ultraleichtflugzeuge betrieben. Aus ehemaligen Anlagen des Steinkohlenbergbaus, der seit den 1970er Jahren stillgelegt wurde, entstand das Gewerbegebiet Metálka. Größte Arbeitgeber sind der Kabelhersteller MD Elmont s.r.o. sowie der Produktionsbetrieb des deutschen Antriebselemente-Herstellers GERWAH s.r.o.
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