Geschichte
Die erste Erwähnung des Ortes geht auf das Jahr 1275 zurück. Im Jahr 1278 wurde "Dünaburg" als Burg des Deutschen Ordens gegründet. Im Jahre 1561 kam die Stadt unter polnisch-litauische Herrschaft. Zwischen 1656 und 1667 war sie unter dem Namen Borisoglebsk (БориÑоглебÑк) russisch besetzt. Die Stadt kam im Jahr 1772 durch die Erste Polnische Teilung an Russland. 1893 wurde die Stadt im Zuge der Russifizierungspolitik offiziell in Dwinsk (ДвинÑк) umbenannt. Die Stadt hatte einen ausgeprägten multiethnischen Charakter und eine große jüdische Gemeinde. Im späten 18. Jahrhundert waren über 60 % der Einwohner der Stadt Juden. Nach der Volkszählung von 1897 lebten 72231 Menschen in der Stadt, davon 32369 Juden (knapp 45 % der Bevölkerung und damit die größte Bevölkerungsgruppe der Stadt). Einst gab es etwa 40 Synagogen und jüdische Bethäuser in der Stadt, nur eine hat den Krieg überstanden.
Im Jahre 1920 kam Daugavpils aufgrund des Friedens von Riga zur unabhängig gewordenen Republik Lettland und spielte in der Folgezeit eine wichtige Rolle als Verkehrsknotenpunkt zwischen Westeuropa und der Sowjetunion, so auch für den Nord-Express.
Während des Zweiten Weltkrieges war die Stadt zweimal Frontstadt. Im Juni 1941 wurde sie vom LVI. Armeekorps der deutschen Wehrmacht unter Erich von Manstein erobert und danach größtenteils zerstört. Dabei wurde praktisch die gesamte jüdische Bevölkerung der Stadt ermordet.
In der Zeit der Inkorporation Lettlands in die Sowjetunion zwischen 1940 bzw. 1944/45 und 1991 wurde die Zusammensetzung der Bevölkerung nach Nationalitäten in Daugavpils wie im gesamten Land durch die gezielte Ansiedlung von Zuwanderern aus anderen Teilen der UdSSR zu Ungunsten der einheimischen Bevölkerung verändert. Als Ergebnis dieses Prozesses ist die Mehrheit der Einwohner der Stadt heute insbesondere russischer Nationalität.
Die Bevölkerung Daugavpils' setzte sich 1998 nach Nationalitäten wie folgt zusammen:
Russen 59 %,
Letten 14 %,
Polen 13 %,
Weißrussen 8 %,
Ukrainer u.a. 3 %.
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