Geschichte
Dawson Creek war eine der Farmergemeinden, die von Euro-Kanadischen Siedlern auf deren Weg nach Westen durch die Prärie des Peace River Country gegründet wurden. Die Immigration nahm zu, nachdem den Siedlern ihre Siedlungsländereien von der kanadischen Regierung als Eigentum zugesprochen wurde (vgl. US-Homestead Act). Nach der Eröffnung einiger Geschäfte und Hotels im Jahre 1919 wurde Dawson Creek zur bedeutendsten Ansiedlung in der Gegend. Am 28. Mai 1921 wurde Dawson Creek als Co-operative Union (Genossenschaftsvereinigung) gegründet, was die Bedeutung des Ortes als Geschäftszentrum nochmals verstärkte.
Nach intensiver Landspekulation wurde die Endstation der Northern Alberta Railways drei Kilometer vom Dorf entfernt gebaut. Die Strecke wurde am 29. Dezember 1930 vollendet und am 15. Januar 1931 erreichte der erste Personenzug die Station. Die Eisenbahnanbindung und der Bau vieler Getreideheber zogen mehr Siedler an und führten dazu, dass Dawson Creek 1936 offiziell als Dorf (engl. village) begründet wurde. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs kamen seit 1939 Flüchtlinge aus dem Sudetenland in die Region und siedelten auf Land, das von der Canadian Pacific Railway gekauft und von der Canadian Colonization Association treuhänderisch verwaltet wurde. Auf diese Weise überstieg die Bevölkerungszahl 1941 die 500-Einwohner-Grenze, und betrug bereits 1943 mehrere Tausend. Der Ort entwickelte sich im Jahr 1942 rasch, da tausende von US-amerikanischen Soldaten, Ingenieuren und Vertragsarbeitern zum Eisenbahnendpunkt kamen, um den Alaska Highway zu bauen.
Im Jahr 1951, nachdem die Straße fertiggestellt war und die Bauarbeiter Dawson Creek verlassen hatten, betrug seine Einwohnerzahl etwa 3.500. Der Ort erfuhr ein enormes Bevölkerungswachstum in den 1950er Jahren, besonders nachdem der British Columbia Provincial Highway 97 (John Hart Highway) und eine parallele Eisenbahnstrecke Dawson Creek mit dem Inneren British Columbias (Cariboo) und dem Lower Mainland, der Region um Vancouver, verband. In dieser Zeit wurde auch die größte Gasanlage Westkanadas gebaut und Vertretungen der kanadischen Bundesregierung eingerichtet. 1958 erhielt der Ort den Status einer Stadt (city) und hatte 1961 etwa 11.000 Einwohner.
Das Wachstum der Stadt nahm in den 1960ern ab; seine höchste Bevölkerungszahl hatte Dawson Creek 1966 mit 12.392 Einwohnern. In den 1970er Jahren errichtete die Provinzregierung Büros in der Stadt, das Northern Lights College eröffnete einen Campus in Dawson Creek und das Einkaufszentrum Dawson Creek Mall wurde gebaut. Außerdem wurden mehrere moderne Getreideheber gebaut und die fünf alten, hölzernen Getreideheber abgebaut. Heute steht nur noch einer der historischen Getreideheber, der mittlerweile eine Kunstgalerie beherbergt. Seit den 1970er Jahren sind Bevölkerung und Wirtschaft Dawson Creeks nicht wesentlich gewachsen. Dies ist vor allem auf die nahegelegene Orte Fort St. John und Grande Prairie (in Alberta) zurückzuführen. Ersteres entwickelte sich zum Industrie-, letzteres zum Handelszentrum der Region.
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