Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.04.2024
19:06
 
 
+
»
 

Geschichte

DobÅ™any wurde 1243 erstmals als Besitz des ZáviÅ¡ z DobÅ™an aus dem Geschlecht der Markwartinger urkundlich erwähnt. 1259 war DobÅ™any bereits eine Stadt, die mit der St. Veitskirche und St. Nikolauskirche zwei Gotteshäuser besaß und zusammen mit dem Dorf Tymákov dem Jan z DobÅ™an gehörte. Anschließend gelangte die Stadt an die Familie Cresbo, die sie 1270 an das Klosters Chotěšov verkaufte. 1282 erwarb das Chotieschauer Kloster auch das Kloster der Magdalenerinnen in DobÅ™any von deren Priorin Jutta von Au.

1378 erhielt die Stadt durch Propst Ulrich Privilegien verliehen und die Stadtordnung der Pilsener angepasst. Von Kaiser Rudolf II. erhielt DobÅ™any 1585 das Recht zur Erhebung einer Wege- und Brückenmaut verliehen und bekam die in den Hussitenkriegen verlorene Braugerechtigkeit zurück.

Nach dem Erlass der Verneuerten Landesordnung von 1627, die die deutsche Sprache zusammen mit der tschechischen zur Amtssprache erhob, erlernten viele der zugezogenen Deutschen kein Tschechisch mehr und die Stadt wurde teilweise deutschsprachig. 1637 schlossen sich die Metzger als erstes Handwerk in der Stadt in einer Zunft zusammen.

1652 wurden das im Dreißigjährigen Krieg beim Stadtbrand zerstörte Rathaus und die St. Nikolauskirche wieder aufgebaut. In der berní rula sind für die Stadt 92 bewohnte und 22 wüste Hausstellen ausgewiesen. 1677 lebten 973 Menschen in DobÅ™any. Am 27. April 1680 zogen die Truppen des Generals Christoph Wilhelm Harant von Polschitz auf dem Wege zur Niederschlagung von Bauernaufständen im Tepler Land durch die Stadt.

1727 begann der Abriss der St. Veitskirche, die durch einen 1734 geweihten barocken Neubau ersetzt wurde. Zwischen 1756 und 1758 wurde auch die St. Nikolauskirche barock umgestaltet und dabei erweitert. Nach der Auflösung des Klosters Chotiesau im Zuge der Josephinischen Reformen von 1782 wurde dessen Besitz verkauft und aus der Klosterherrschaft entstand die weltliche Herrschaft Chotiesau. Daraus erwarb der letzt Propst des Klosters ein Haus am Marktplatz von DobÅ™any, in dem er bis zu seinem Tode im Jahre 1797 lebte. 1794 entstand durch das in der Stadtkaserne stationierte Dragonerregiment die steinerne Brücke über die Radbusa. 1822 erwarb Karl Alexander von Thurn und Taxis die Herrschaft Chotieschau.

Nach der am 7. September 1848 vom Reichstag beschlossenen Aufhebung der Untertänigkeiten wurden die Patrimonialherrschaften aufgelöst und Dobrzan wurde Teil des politischen Bezirkes Staab. Bei der Reform der politischen Bezirke und der Gerichtsbezirke von 1862 wurde die Stadt der Bezirkshauptmannschaft Mies zugewiesen. 1873 nahm die von Franz Schultes errichtete neue Brauerei ihren Betrieb auf und am 20. September 1876 fuhr der erste Zug von Pilsen nach Klattau durch die Stadt.

Zwischen 1876 und 1883 wurde südwestlich der Stadt jenseits des Klumtschaner Baches die Landesirrenanstalt errichtet, deren erste Gebäude am 13. April 1880 bezogen werden konnten. 1880 erfolgte in der Anstalt die Weihe der Kirche der Kreuzerhebung. Für das Dragonerregiment entstand 1888 bis 1889 eine neue Kaserne. Zwischen 1900 und 1902 erfolgte der Neubau des Rathauses an Stelle des Vorgängerbaus von 1652. Im Jahre 1902 wurde Dobrzan Sitz eines Bezirksgerichtes und Steueramtes. Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns wurde Dobrzan Teil der Tschechoslowakei.

Nach der Münchner Abkommen erfolgte 1938 die deutsche Besetzung und die Stadt im Landkreis Mies wurde Teil des Reichsgaus Sudetenland. Wegen ihrer Bedeutung als Sitz eines Amtsgerichtes war Dobrzan einer der wenigen Orte der besetzten Tschechoslowakei, die einen neuen Namen erhielten. Die den Nationalsozialisten wegen ihres slawischen Usprungs suspekte deutsche Bezeichnung Dobrzan wurde 1939 durch den frei erfundenen Namen Wiesengrund ersetzt. In der Nacht vom 16. zum 17. April 1943 erfolgten durch die Alliierten irrtümliche Bombenabwürfe auf Wiesengrund. Am 6. Mai 1945 besetzten amerikanische Truppen die Stadt.

Nach Kriegsende erfolgte die Vertreibung der ca. 2000 deutschen Bewohner in die westlichen Besatzungszonen, die am 16. April 1946 abgeschlossen wurde. Der Besitz des Fürstenhauses Thurn und Taxis wurde verstaatlicht. 1946 entstand die Musikschule. Ab 1948 begann die Verstaatlichung der verbliebenen Privatbetriebe.

Bei der Gebietsreform vom 1. Januar 1949 wurde die Stadt aus dem Okres Stříbro in den Okres Přeštice umgegliedert und das Bezirksgericht Dobřany aufgehoben. Ab 1950 setzte die Kollektivierung der Landwirtschaft ein. Nach der Proklamation der ČSSR im Jahre 1960 wurde im selben Jahre im Zuge einer erneuten Gebietsreform der Okres Plzeň-jih errichtet. Die Gemeinde Vodní Újezd wurde ebenfalls 1960 eingemeindet.

In den 1960er Jahren erfolgte der Bau der neuen Radbuzabrücke für die Staatsstraße nach Chotěšov. 1992 wurde der historische Stadtkern zur Denkmalszone erklärt. Das zwischen 1994 und 1999 sanierte Rathaus ist seit 1995 als nationales Kulturdenkmal gelistet. 1995 erhielt DobÅ™any das Recht zur Verwendung einer Stadtfahne. 1999 entstand die Mikroregion Radbuza, deren Sitzgemeinde DobÅ™any ist. DobÅ™any ist Sitz einer bedeutenden psychiatrischen Klinik.

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