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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.03.2025
05:13
 
 
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Geschichte

Am 21. September 788 wird Rödelheim als Radilenheim im sogenannten Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt. Zur Gründungsgeschichte Rödelheims gibt es auch die Erzählung vom Bauern Radilo, der als Erster angeblich Waldflächen rodete und urbar machte. Eine der Hauptstraßen Rödelheims ist nach ihm benannt worden, die Radilostraße.

Im 12. Jahrhundert wurde die Wasserburg errichtet. Eine zweite Burg folgte im 13. Jahrhundert. Ins 14. Jahrhundert fällt der Bau der Cyriakuskirche.

Im Jahre 1461 fällt Rödelheim durch Heirat in den Besitz der Grafen Solms, die in dieser Zeit hier auch das Rödelheimer Schloss erbauten. Erbauer war Frank von Cronberg. Im Juli 1552 wird hier nach dem Schmalkaldischen Krieg der Passauer Vertrag unterzeichnet.

Zwischen 1792 und 1800 kommt es im Zuge der französischen Revolution in Rödelheim zu blutigen Gefechten und die Grafschaft zu Solms-Rödelheim endet schließlich im Jahre 1806, in dem Rödelheim an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt fällt. Im Jahre 1800 wird das erste Rödelheimer Schloss abgerissen und mit dem Bau eines zweiten Schlosses begonnen, das erst 1860 fertiggestellt wird.

1805 wird ein erstes Schulhaus erbaut.

Zwischen 1808 und 1823 erwirbt Georg Brentano ein Landhaus in Rödelheim und legt darumherum den Brentanopark an, zu dem auch das noch heute erhaltene Petrihäuschen gehört. Johann Wolfgang von Goethe, Clemens Brentano und Bettina von Arnim hielten sich in dieser Zeit regelmäßig zu Besuch hier auf.

Die Entwicklung Rödelheims wurde durch die strategisch wichtige Lage gefördert. Hier überquerte die alte Handelsstraße von Frankfurt nach Köln den Fluss Nidda, bevor sie an der Festung Königstein den Taunuskamm überwand. Die Rödelheimer Niddabrücke war die vorletzte vor der Mündung, die letzte war die Brücke der Mainzer Landstraße in Nied. Bei der Regulierung der Nidda stieß man 1928 nahe der Westerbachmündung auf einen römischen Pfahldamm, der die Römerstraße zur Mainbrücke bei Frankfurt-Schwanheim trocken über das ständig feuchte Gebiet führte.

Die Niddabrücke in Rödelheim, die für die gesamte Region zwischen Frankfurt und dem Taunus bedeutend ist, wurde in zahlreichen Kriegen, vor allem in den Koalitionskriegen (1792-1815), viele Male zerstört, jedoch immer wieder aufgebaut.

Ab dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Rödelheim zu einer Quelle jiddisch-kabbalistischer Folklore. Eine Ausgabe des Ma'assebuchs wurde hier im Jahre 1753 durch Jona ben Josche Gamburg herausgegeben und durch Karl Reich gedruckt.

Eine erste eigene Synagoge wurde 1730 in der Schulstrasse (Inselgässchen) Nr. 9 eingerichtet, nachdem die jüdische Gemeinde sich zunächst zwischen 1680 und 1700 in einer herrschaftlichen Scheune versammeln durfte. In dieser Zeit bestand die jüdische Gemeinde aus etwa 80 Personen. Die jüdische Gemeinde Rödelheims unterstand dem Rabbinat von Gießen.

Im Jahre 1799 gründet der Verleger und Gelehrte Benjamin Wolf Heidenheim eine Buchdruckerei, die jüdische Gebetbücher und theologische Werke herausgab.
Heidenheim lebte danach bis zu seinem Tode im Jahre 1832 in Rödelheim.

Die aufgrund des Anwachsens der Gemeinde notwendig gewordene neue Rödelheimer Synagoge wurde am 29. Juni 1838 geweiht. Eine Einweihungsrede hielt auch der Pfarrer der evangelischen Cyriakusgemeinde Ludwig Thudichum. Architektonisch zeichnete sich die Synagoge durch einen eigenwilligen orientalisch geprägten Baustil aus. Zerstört wurde sie ab dem 9./10. November 1938 ("Reichspogromnacht"). Zunächst wurde hierbei nur der Innenraum durch ein Feuer zerstört. Die letzten Bewohner mussten das Gebäude am 3. November 1939 verlassen. Daraufhin wurde das Gebäude als Lagerraum einer Autowerkstatt benutzt bis es schließlich am 22. März 1944 durch alliierte Fliegerbomben vollständig zerstört wurde. Das Toraschild der Rödelheimer Synagoge befindet sich heute im Jüdischen Museum in New York City.

1833 wird die erste regelmäßige Postverbindung nach Frankfurt eingerichtet. 1845 folgt die erste Poststation.

Am 25. August 1859 wurde die Freiwillige Feuerwehr Rödelheim gegründet. Nachdem man durch eine behördliche Verordnung den ansässigen Turnverein verbot, wollte man die turnerischen Übungen durch solche an Feuerwehrgeräten ersetzen und damit gleichzeitig die bestehende Pflichtfeuerwehr ersetzen, die ihren Aufgaben nicht zur Gänze gerecht wurde.

Im Jahre 1866 wurde Rödelheim in den preußischen Staat einverleibt.

Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die verkehrliche Bedeutung Rödelheims ab, da der Verkehr zwischen Frankfurt und Köln auf die neugebaute Königsteiner Straße verlagert wurde und Höchst zum Verkehrsknotenpunkt im Westen Frankfurts aufstieg. Ein gewisser Ausgleich für den verlorenen Fernverkehr auf der Straße war die Eröffnung der Homburger Bahn 1861; die Verbindung von Frankfurt nach Oberursel und Homburg hatte freilich nur regionale Bedeutung. 1874 wurde der Rödelheimer Bahnhof sogar ein kleiner Verkehrsknoten. Die in diesem Jahr eröffnete Kronberger Bahn zweigte hier von der Homburger Bahn ab und fuhr über Eschborn nach Kronberg. Ausserdem wird in den Jahren 1889 bis 1895 die Frankfurter Pferdebahn bis an die Rödelheimer Niddabrücke geführt. Ab 1904 wird sie durch eine elektrische Strassenbahn ersetzt.

1881 wurde die Apfelweinkelterei Possmann in Rödelheim gegründet. 1896 gründeten die Rödelheimer Bürger Peter und Heinrich Weill die Motorradfabrik Torpedo Werke AG (Weill-Werke).

1885 wurde der Ort Rödelheim für 25 Jahre zur Stadt erhoben. Am 1. April 1910 wurde der Ort in die nahe Großstadt Frankfurt am Main eingemeindet.

Die Radiloschule wird in den Jahren 1904 bis 1910 erbaut. Ihr folgt im Jahre 1914 die Arndtschule.

Im Jahre 1928 wird das Brentanobad erbaut. Vollständig renoviert wird es im Jahre 1965.

Im Jahre 1933 wird das zweite Rödelheimer Schloss von der Stadt Frankfurt erworben und restauriert. Zerstört wurde es durch die Bomben des 2. Weltkrieges.

Gründungstag der ersten Jugendfeuerwehr in Rödelheim war zusammen mit der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses der 16. Juni 1982.

Seit dem 09. Dezember 2003 hat die Deutsche Flugsicherung sich in Rödelheim, im modernsten Flugberatungszentrum Europas, niedergelassen.

Basierend auf dem Artikel Frankfurt-Rödelheim der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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