Sehenswürdigkeiten
Das historische Städtchen Grandson besitzt noch ein malerisches mittelalterliches Ortsbild mit verwinkelten Gässchen und Bürger- und Patrizierhäusern aus dem 17. bis 18. Jahrhundert. Der Stadtgrundriss bedeckt eine Fläche von rund 250 m × 150 m. Zwei Längsachsen durchziehen die Altstadt am Hang über dem Neuenburgersee: die Rue Basse (Durchgangsstrasse) und die Rue Haute.
Markantester Bau ist das bereits 1050 erwähnte Schloss Grandson, das auf einem kleinen Vorsprung über dem Seeufer steht. Es gehört zu den mächtigsten Festungsanlagen der Schweiz. Der heutige Bau entstand im 13. Jahrhundert durch Um- und Ausbau des Vorgängerbaus unter der Anleitung von Otto I. von Grandson. Das Schloss zeigt einen unregelmässigen viereckigen Grundriss, der an eine Abwandlung des Carré Savoyard erinnert. Es wird auf der Ostseite durch drei Rundtürme geschützt, im Westen durch zwei halbrunde Türme flankiert. Der umfassende Wehrgang wurde bei Veränderungen im 16. Jahrhundert erstellt. Im Innern besitzt das Schloss Grandson unter anderem einen prunkvollen Rittersaal mit Chorgestühl von 1620, einen Waffensaal und in der Kapelle Gemälde von Jan Metsys aus dem 16. Jahrhundert. Heute beherbergt das Schloss ein Heimatmuseum, eine Waffensammlung und ein Automobilmuseum.
Im westlichen Teil der Altstadt steht die reformierte Pfarrkirche Saint-Jean-Baptiste. Sie war früher die Prioratskirche und wurde 1178 an der Stelle eines kleineren Vorgängerbaus errichtet. Die Kirche mit kreuzförmigem Grundriss ist im romanischen Stil der Auvergne, der Herkunft der Benediktinermönche, gehalten. Von besonderer Bedeutung sind die reich skulptierten romanischen Kapitelle, die römischen Säulenschäfte stammen wahrscheinlich aus den Ruinen von Aventicum. Im 14. Jahrhundert wurden der Chor und der Kirchturm gotisch umgestaltet; die Hauptfassade wurde 1896 erneuert. Die Kirche besitzt im Querschiff einen reich geschnitzten Priorsthron von 1480 im spätgotischen Stil sowie bedeutende Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert.
Nahe der Kirche steht das ehemalige Hôtel de Ville (Rathaus), das 1765-69 durch Umgestaltung eines Teils der Gebäude des Priorats Saint-Jean erbaut wurde; die restlichen Konventsgebäude existieren nicht mehr. Das neue Rathaus wurde 1891 in der Unterstadt erbaut, wobei der noch erhaltene Kirchturm des ehemaligen Franziskanerklosters mit einbezogen wurde. Die Maison du Bailli ist ein Wohnhaus aus dem 18. Jahrhundert mit Freitreppe und schmiedeeisernem Balkon. Die Strassen und Plätze von Grandson werden durch mehrere bedeutenden Brunnen geziert, darunter derjenige hinter der Kirche von 1637.
An der Strasse von Grandson nach Fiez steht ein 3.5 m hoher Menhir mit einem Gewicht von rund 3 Tonnen. Der Menhir wurde 1895 entdeckt und wieder aufgerichtet.
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