Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
06:03
 
 
+
»
 

Geschichte

Prähistorische Funde, wie der einer Siedlung aus dem Neolithikum im Ortsteil Gniechowice, deuten auf eine lang zurückreichende Siedlungsgeschichte auf dem heutigen Gemeindegebiet hin. Die Geschichte der Stadt beginnt im Jahre 1297, als Herzog Bolko I. von Schweidnitz-Jauer Kanth nach Schweidnitzer Recht als Kolonistenstadt gründete. Die Stadtanlage nahm die Form eines Ovals mit rechteckigem Ring an. Für das Jahr 1302 ist die Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul erstmals nachgewiesen.

Ursprünglich gehörte die Stadt dem Herzogtum Breslau an, in den folgenden Jahrzehnten wechselte der Landesherr Kanths jedoch häufig. Als 1322 Elisabeth, die Tochter Heinrich VI. Herzog Konrad von Oels heiratete, erhielt dieser unter anderem Kanth als Mitgift. Konrad verstärkte die Bindungen an Böhmen und sein Herrschaftsbereich trennte sich schließlich von Polen und kam 1329 unter die Lehnsherrschaft Böhmens. Später fand sich Kanth in den Grenzen des Herzogtums Schweidnitz-Jauer und des Herzogtums Münsterberg wieder. 1339 kaufte Konrad II. von Oels die Stadt von Bolko II. von Münsterberg. Doch im Jahre 1419 übernahm der Breslauer Bischof die Stadt Kanth als Pfand, da Herzog Konrad IV. von Oels die hohen Kredite, die er aufgenommen hatte, nicht abbezahlen konnte. Da sich die finanzielle Lage des Herzogtums in den folgenden Jahren nicht besserte, blieb die Stadt auch in der Folgezeit im Besitz des Bistums.

Begünstigt durch die Lage an einem Weistritz-Übergang und der Errichtung einer Zollstation 1310 entwickelte sich die Stadt zu einem Handelsort. Seit 1340 wurden Jahrmärkte abgehalten und seit dem 14. Jahrhundert waren die örtlichen Mühlen und später auch die Weberei von wirtschaftlicher Bedeutung. Es war auch eine Stadtmauer errichtet worden, die von den einfallenden Hussiten um die Mitte des 15. Jahrhunderts zerstört wurde. Daraufhin wurde der Mauerring samt den drei Stadttoren: dem Burgtor, dem Schweidnitzer Tor sowie dem Breslauer Tor, wiederaufgebaut und 1587 erneuert. Weitere Zerstörungen brachten der Dreißigjährige Krieg und der große Stadtbrand von 1624, bei dem auch das örtliche Schloss von 1475 ausbrannte.

Unter die Krone Habsburgs kam die Stadt 1526 und 1742 wurde Kanth wie der größte Teil Schlesiens preußisch. 1810 endete die fast 400 Jahre währende bischöfliche Herrschaft in Kanth, als der Kirchenbesitz im Zuge der Säkularisation verstaatlicht wurde. Von 1855 bis 1856 wurde die alte Stadtmauer, bis auf kleine Reste am örtlichen Friedhof, abgebrochen. Ein Wahrzeichen Kanths war der Galgen aus dem 16. Jahrhundert südlich der Stadt, der mit den Ziegeln der abgetragenen Stadtmauer erneuert wurde. Mit der Zeit verfiel der Galgen und wurde in den 1950er Jahren abgerissen.

Am 4. März 1930 wurde die Schreibweise des Stadtnamens von Canth in Kanth geändert. Zwei Jahre später, am 1. Oktober 1932 wurde Kanth Teil des Landkreises Breslau; zuvor hatte es dem Landkreis Neumarkt angehört. 1936 erhielt die Stadt Anschluss an die Reichsautobahn Breslau–Liegnitz.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt am 8. Februar 1945 von der Roten Armee besetzt. Wegen der Nähe zur „Festung Breslau“, die erst am 7. Mai aufgegeben wurde, blieb vor allem der Ostteil der Gemeinde im Frontgebiet und hatte dementsprechende Zerstörungen vorzuweisen. Nach Kriegsende wurde Kanth Teil Polens und vorerst in KÄ…ty umbenannt. Der Zusatz WrocÅ‚awskie zur Unterscheidung von anderen Ortschaften dieses Namens folgte später. Die meisten verbliebenen, noch nicht geflohenen deutschen Bewohner Kanths wurden in der Folge vertrieben. Noch während der letzten Kriegstage waren in Kanth erste polnische Neusiedler, auch ehemalige Zwangsarbeiter eingetroffen, später folgten vor allem Vertriebene aus Ostpolen. In der Nachkriegszeit nahm die Bevölkerung von KÄ…ty WrocÅ‚awskie wegen der Nähe zu Breslau stark zu. Nach der politischen Wende in Polen 1989 investierten viele ausländische Firmen, wie Scania in der Gemeinde, die vor allem von der Nähe zum Wirtschafts- und Hochschulstandort Breslau sowie dem Anschluss an die Autobahn A4 und der Nähe zum Flughafen Breslau profitieren. Für neue Investitionen stellte die Gemeinde deshalb eine Fläche von 700 Hektar zu Verfügung.

Basierend auf dem Artikel KÄ…ty WrocÅ‚awskie der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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