Geschichte
Am 23. April 1306 stiftet der Heilbronner Rat ein Katharinenspital in Heilbronn. Das Spital war zu diesem Zeitpunkt bereits erbaut und befand sich direkt am Neckar zur rechten Seite des Brückentors, an einer für Spitäler typischen Lage an Fluss und Tor. Das Spital hatte den damals üblichen Spitalzweck, die Versorgung und Beherbergung von Armen, Kranken und Kindern, und hatte zunächst wirtschaftliche Not. So erfolgte 1311 bereits der Notverkauf eines Spitalhofs in Böckingen. Noch im 14. und 15. Jahrhundert konnte das Spital dann aber bedeutende Güter außerhalb und innerhalb Heilbronn erwerben. 1350 wurde erstmals eine Kapelle im Spital erwähnt. Im Jahr 1423 erwarb das Spital das Grien genannte Landstück mit der Sülmer Mühle, verkaufte es jedoch im Folgejahr weiter an die Stadt Heilbronn. Bis heute heißt das Landstück noch Hospitalgrün. 1430 wurde dem Spital ein Teil der Böllinger Höfe geschenkt, den anderen Teil erwarb das Spital durch Kauf.
Am frühen Morgen des 18. November 1624 brannte das Haupthaus des Spitals nieder. Das Feuer griff auch auf die Spitalkirche und den Anbau der Rechenstube über. Die Wächter des Pfarrkirchturms und der Spitalmeister wurden bestraft, weil sie nicht rechtzeitig Feueralarm gegeben hatten. Von 1625 bis 1628 erfolgte der Wiederaufbau.
1666 errichtete die Spitalstiftung ein Lazarett- und Armenhaus vor dem Sülmertor.
1803 wurde die bis dahin selbstständige Spitalstiftung in die Armenverwaltung integriert, die 1829 mit der Geistlichen Verwaltung zur Stiftungspflege vereinigt wurde. 1831 bis 1834 wurde in der Paulinenstraße neben dem älteren Lazarett ein neues Spital für erwartete Cholerakranke erbaut, das später als Paulinenspital zum Krankenhaus für Gesinde, Arbeiter und Gesellen wurde. 1862 wurde das Katharinenspital an die Stadt auf Abriss verkauft. 1864 erbaute die Stadt an der Paulinenstraße ein neues Krankenhaus und verwendete die beiden bisherigen Gebäude zu anderen Zwecken. 1871 wurden alle noch am Neckar stehenden Gebäude des Katharinenspitals inklusive der Kirche abgerissen.
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