Flagge von Deutschland

Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.06.2025
05:16
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Katharinenspitalkirche war eine evangelische Kirche, die 1483 aus einer älteren Kapelle hervorging und nach einem Brand im Jahr 1624 als Dreifaltigkeitskirche im Stil der Renaissance wiederaufgebaut wurde. Das Gebäude diente bis 1807 gottesdienstlichen Zwecken und wurde 1870/1871 abgerissen. Die Kirche befand sich innerhalb der historischen Altstadt von Heilbronn an der oberen Neckarstraße (heute Standort des Kaufhauses C&A).

1350 wurde eine Hauskapelle des Spitals erwähnt. Um 1383 ergingen folgende Stiftungen: Anna von Gundelfingen, die Witwe des Burkhard Sturmfeder, vermachte dem Altar St. Elisabeth der Spitalkirche vier Messgewänder aus Samt in schwarzer bzw. roter Farbe, einen Kelch, ein Messbuch und Wein, Brot und Fleisch für die Spitalgäste.

Im Jahre 1464 erfolgte die Einrichtung verschiedener Kapellen, und 1483 erfolgte ein gotischer Ausbau als Spitalskirche, die den Heiligen Katharina und Elisabeth geweiht wurde. Das Spital kaufte 1496 30 Morgen Wald bei Stettenfels. Die Reformation wurde im Jahre 1531 durch Bürgerentscheid eingeführt. Der Dienst an der nunmehr evangelischen Spitalkirche wurde von der Kilianskirche übernommen. Um 1620 erfolgte eine Renovierung der Kirche, wobei von Bürgermeister Philipp Orth sowohl Kanzel und Mobiliar als auch Bereicherungen der Liturgie gestiftet wurden. Demnach sollten Lehrer und vier Schüler vor und nach der Predigt christliche Lieder singen.

Der Wiederaufbau nach dem Brand von 1624 erfolgte im Stil der flämischen Renaissance, d. h. im so genannten Florisstil. Kein anderer Sakralbau Heilbronns war derart ein Schmückstück der Renaissance. Nur noch das Heilbronner Rathaus mit Neuer Kanzlei und Syndikatsgebäude waren ähnlich prächtige Renaissancebauten. Syndikatsgebäude und Katharinenspitalkirche zeigen größte stilistische Ähnlichkeiten.

Seit dem Wiederaufbau von 1625 wird die evangelische Spitalkirche Dreifaltigkeitskirche genannt. Von 1701 bis 1803 hatte die Stadt Heilbronn für die Dreifaltigkeitskirche einen eigenen Spitalprediger angestellt, jeweils mit einer Vertragsdauer von sechs Jahren.

Die Jahre 1805 bis 1807 waren die letzte Blütezeit der Dreifaltigkeitskirche. Sie war in diesen Jahren die einzige Kirche der evangelischen Heilbronner Bürger. Der Grund hierfür liegt in der Schlacht von Austerlitz vom 2. Dezember 1805. Die aus dieser Schlacht gefangengenommenen Soldaten der russischen Armee wurden in der Kilianskirche inhaftiert, und die evangelische Nikolaikirche war zu dieser Zeit Militärlazarett. Erst im Juni 1806 wurde die Kilianskirche wieder für den evangelischen Gottesdienst freigegeben, was gleichzeitig auch Anlass dafür war, die Schließung der Spitalkirche anzubahnen. Im März 1807 wurde die Dreifaltigkeitskirche dann geschlossen und künftig nur noch als Holzmagazin verwendet. 1870/1871 erfolgte der Abbruch der Kirche.

Basierend auf dem Artikel Katharinenspitalkirche (Heilbronn) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen