Geschichte
Der Ortsname leitet sich von dem Erz Galmei (an dieser Lagerstätte überwiegend silikatisches Galmei, d.h. Kieselzinkerz oder Hemimorphit) ab, das in dieser Gegend als Kelms oder Kelmes bekannt ist und bereits im frühen Mittelalter dort abgebaut wurde.
Kelmis wird bisweilen auch als „Altenberg“ bezeichnet, jedoch geht dieser Name eigentlich auf den im heutigen Kelmis gelegenen „Alten Berg“ zurück, dessen Galmeigruben bereits im Mittelalter von den fränkischen Karolingern ausgebeutet wurden. Bekannt wurde der Name später vor allem durch die 1837 vom Pariser Banquier Brüsseler Abstammung Dominique Mosselman gegründete „S.A. des Mines et Fonderies de Zinc de la Vieille Montagne“, was übersetzt „Aktiengesellschaft der Zinkminen und -gießereien vom Alten Berg“ bedeutet. Die kurz als „Vieille Montagne“ bezeichnete Gesellschaft förderte in der Blütezeit allein aus der Grube Altenberg rund 135.000 Tonnen Haufwerk und insgesamt ca. 30.000 Tonnen Roherz pro Jahr.
Galmei wurde bis 1805 ausschließlich zur Messingfabrikation (so genanntes gelbes oder goldiges Kupfer) verwendet und den Kupferschlägern der Maasstädte Dinant und Namur sowie in den nahen Aachener Industrieraum geliefert. Seit dem 15. Jahrhundert bestand ein bedeutender Galmeifernhandel nach Nürnberg und später nach Schweden und Lothringen. Das heute bekannte Kelmis wurde durch die Gesellschaft „Vielle Montagne“ gegründet. Heute leben dort die Nachfahren der damaligen Angestellten und Arbeiter des Bergwerkes.
Das Gebiet rund um den Tagebau „Vieille montagne“ war zwischen 1816 und 1919 halb-unabhängig als Neutral-Moresnet, weil sich Preußen und die Niederlande nach dem Wiener Kongress nicht einigen konnten, wer das Gebiet verwalten sollte.
Am 1. Januar 1977 kamen die Gemeinden Neu-Moresnet (also das ehemalige Preußisch-Moresnet) und Hergenrath zum Gemeindegebiet von Kelmis hinzu, wodurch sich die Gesamtfläche der neuen Gemeinde auf rund 1820 Hektar erhöhte.
Kelmis ist mit rund 10.000 Einwohnern die zweitgrößte Gemeinde der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
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