Geschichte
Ursprünglich war das Gebiet von Kolari von halbnomadischen Samen bewohnt, die von der Rentierzucht lebten. Die sesshafte finnische Besiedlung Kolaris entstand erst während der Binnenkolonisation durch Siedler aus Savo im 16. Jahrhundert. Der Name Kolari geht auf den Bauern Pekka Kolari aus Rautalampi zurück, der um 1580 den ersten Hof in der Gegend gründete; dieser Name leitet sich wiederum von schwedischen kolare „Köhler“ ab und nicht vom homonymen finnischen Wort kolari, „Unfall“.
Mit der Zeit wuchs die bäuerliche Bevölkerung von Kolari an, die Samen wurden nach und nach durch die finnische Zuwanderung assimiliert oder gen Norden abgedrängt. Während der Zeit der Zugehörigkeit Finnlands zu Schweden war Kolari Teil der Landschaft Västerbotten und gehörte zur Kapellengemeinde Pajala des Kirchspiels Ylitornio. Auch nachdem Finnland 1809 zu einem Großfürstentum unter russischer Herrschaft geworden war, als dessen Westgrenze im Vertrag von Fredrikshamn die Flüsse Muonionjoki und Tornionjoki festgelegt wurden, blieben die Beziehungen von Kolari zu Pajala bis 1820 bestehen. 1856 wurde Kolari zu einer Kapellengemeinde von Turtola (heute Pello). Wenig später erhob man den Ort zu einer eigenständigen Kirchengemeinde, die 1867 im Zuge der Neuordnung der Gemeindeverfassungen in eine politische Gemeinde umgewandelt wurde.
Im Zweiten Weltkrieg gehörte Kolari während des Fortsetzungskrieges 1941–1944 wie ganz Nordfinnland zum Operationsgebiet der deutschen Wehrmacht. Nachdem Finnland ein Waffenstillstandsabkommen mit der Sowjetunion geschlossen hatte, in dem es sich verpflichtete, die deutschen Truppen aus dem Land zu vertreiben, begann am 15. September 1944 der finnisch-deutsche Lapplandkrieg. Wie in ganz Lappland wurde die Zivilbevölkerung Kolaris binnen kurzer Zeit evakuiert. Die deutschen Truppen begannen einen kontrollierten Rückzug, in dessen Verlauf sie die Taktik der verbrannten Erde anwandten, und schon am 22. Oktober 1944 nahm die finnische Armee nach einer heftigen Schlacht das zuvor von den Deutschen niedergebrannte Kirchdorf von Kolari ein.
Seit der finnischen Wirtschaftskrise Anfang der 1990er Jahre ist die Bevölkerungszahl von Kolari ebenso wie in ganz Lappland durch die Abwanderung in die Wachstumszentren des Südens konstant absteigend. 1986 hatte die Gemeinde noch über 5000 Einwohner, heute sind es nur noch rund 3800. Dabei zeigen sich innerhalb Kolaris beträchtliche Unterschiede: Während die Dörfer im Nordteil der Gemeinde von den Skiresorts am Yllästunturi profitieren konnten und ihre Einwohnerzahl sogar gestiegen ist, hat sich in kleineren Dörfern wie Nuottavaara teils die Bevölkerung innerhalb von 15 Jahren halbiert.
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