Flagge von Finnland

Finnland

Hauptstadt
Helsinki
 
Fläche
304.530 km²
 
Bevölkerung
5.262.000
 
pro km²
17 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
28.04.2024
07:24
 
 
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Geschichte

Ursprünglich war das Gebiet von Kuhmo von halbnomadischen Samen bewohnt. Die sesshafte finnische Besiedlung Kuhmos entstand erst während der Binnenkolonisation durch Siedler aus Savo im 16. Jahrhundert. Der Name Kuhmo geht auf den Bauern Kauppi Kuhmalainen zurück, der zu den ersten Neusiedlern gehörte. Bis Ende des 16. Jahrhunderts gehörte das Gebiet von Kuhmo nominell zu Russland. 1595 wurde die schwedisch-russische Grenze aber im Frieden von Teusina östlich von Kuhmo gezogen und ist an dieser Stelle seitdem unverändert geblieben. Die erste urkundliche Erwähnung Kuhmos stammt aus einer Steuerliste aus dem Jahr 1605.

Verwaltungstechnisch gehörte Kuhmo zunächst zum Kirchspiel Paltamo, später wurde es zu einer Kappellgemeinde von Sotkamo. 1854 wurde Kuhmo, das damals noch den Namen Kuhmoniemi trug, aus Sotkamo gelöst und zu einer eigenständigen Kirchengemeinde erhoben, die 1865 im Zuge der Trennung der Verwaltung der Landgemeinden von der Kirchenverwaltung in eine politische Gemeinde umgewandelt wurde. 1937 wurde Kuhmoniemi offiziell in Kuhmo umgenannt.

Bis weit in 19. Jahrhundert wurde in Kuhmo Schwendbau betrieben. Andere wichtige Erwerbszweige waren Forstwirtschaft, Flößerei und Teerbrennerei. Im Jahr 1900, als 12.717 Fässer Teer von Kuhmo in die Hafenstadt Oulu verschifft wurden, war Kuhmo sogar der größte Teerproduzent Finnlands. Daneben war Kuhmo ein wichtiger Handelsplatz, der von fahrenden Händlern aus dem russischen Ostkarelien frequentiert wurde. 1874 wurde in Kuhmo auch eine mit Wasserkraft betriebene Eisenhütte gegründet. Im Großen und Ganzen blieb Kuhmo aber im 19. Jahrhundert eine arme Gegend und wurde auch mehrmals von Hungersnöten geplagt. Während der großen Hungersnot von 1866−1868 starben 1000 Kuhmoer an den Folgen von Hunger und Krankheiten. Im 20. Jahrhundert nahm die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft zu, zugleich stieg die Einwohnerzahl stark von 3.310 im Jahr 1900 auf über 9.000 im Jahr 1928.

Während des Zweiten Weltkrieges rückte zu Beginn des finnisch-sowjetischen Winterkrieges Ende 1939 eine Division der Roten Armee auf Kuhmo vor. Die Zivilbevölkerung der Gemeinde wurde nach Nordösterbotten evakuiert und konnte erst nach Ende des Krieges zurückkehren. Den Finnen gelang es in der Schlacht von Kuhmo, den sowjetischen Vormarsch aufzuhalten. Die sowjetische Division wurde Ende Januar 1940 eingekesselt, konnte sich aber bis zum Ende des Krieges am 13. März 1940 halten. Das Zentrum von Kuhmo gehört zu den Orten, die während des Winterkrieges den schwersten Bombardements ausgesetzt waren.

Auf dem höchsten Stand war die Einwohnerzahl in den 1970er Jahren mit nahezu 14.000, ehe sie durch die in Finnland anhaltende Landflucht auf die heutige Zahl von rund 10.000 sank. Seit 1986 besitzt Kuhmo die Stadtrechte. 1992 wurde der Grenzübergang Vartius wiedereröffnet und somit wieder Personenverkehr nach Russland ermöglicht.

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