Geschichte
Nachdem es den Mönchen des Benediktinerklosters Grüssau, das von Kloster Opatowitz aus gegründet worden war, nicht gelungen war, die Gegend zu kolonisieren, kaufte Herzog Bolko I. von Löwenberg-Jauer dem Opatowitzer Abt 1289 die Grüssauer Güter ab und erhielt zudem von König Wenzel II. die Stadt Schömberg mit einigen Dörfern geschenkt. 1292 gründete Bolko I. das Grüssauer Zisterzienserkloster, dem er umfangreiche Ländereien zuwies sowie neben einer für 1284 belegten Siedlung die „neue Stadt Liebau“ („nova civitas Lubavia“), die dem Kloster als ein wirtschaftlicher Mittelpunkt diente. Die Stadt war unbefestigt und rechtlich den anderen herzöglichen Städten gleichgestellt. Über den langgestreckten Markt verlief die Straße vom böhmischen Trautenau nach dem schlesischen Landeshut. Für 1293 ist ein Landvogt nachgewiesen, 1360 lagen die Vogteirechte beim Kloster Grüssau, das bis zu Säkularisation 1810 im Besitz von Liebau blieb.
Nach dem Tod des Herzogs Bolko II. wurde Liebau zusammen mit dem Herzogtum Schweidnitz-Jauer als ein Erblehen der Krone Böhmen inkorporiert. In den Hussitenkriegen wurde die Stadt zwischen 1425 und 1431 mehrmals zerstört. 1526 kam Schlesien und damit auch Liebau in den Herrschaftsbereich der Habsburger. In dieser Zeit entwickelte sich die Textilindustrie. Die Weber der Stiftsdörfer waren verpflichtet, ihre Produkte auf dem Liebauer Wochen- und Leinenmarkt zu verkaufen. Die wirtschaftliche Entwicklung wurde durch den Dreißigjährigen Krieg unterbrochen. Zum erneuten wirtschaftlichen Aufschwung kam es im 18. Jahrhundert, obwohl am 11. Oktober 1734 die gesamte Stadt abbrannte und es 1736 sowie 1737 zu schweren Überschwemmungen kam.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Liebau zusammen mit Schlesien an Preußen. Durch die Zunahme der Handwerksbetriebe, sowie der Tuch- und Strumpfmanufakturen florierte der Handel. Für das Jahr 1784 sind in Liebau 101 Leinenweber belegt. Deren unsoziale Arbeitsbedingungen führten 1793 zu Weberunruhen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte die Stadtgemeinde Liebau seit 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816–1945 dem Landkreis Landeshut eingegliedert. 1848 vernichtete ein Feuer den Großteil der Stadt. 1857 wurde eine mechanische Weberei in Betrieb genommen, der vier weitere folgten. Mit Eröffnung der Bahnstrecke Ruhbank – Liebau 1869 erhielt die Stadt Anschluss an das Eisenbahnnetz. Die Strecke wurde 1875 durch die Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn grenzüberschreitend nach Josefstadt in Böhmen verlängert. 1873 erfolgte die Inbetriebnahme einer Glashütte. Die wirtschaftliche Krise nach dem Ersten Weltkrieg konnte zum Teil durch den steigenden Fremdenverkehr ausgeglichen werden. 1939 wurden 5702 Einwohner gezählt.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde ein Lager für Zwangsarbeiter, 1944 eine Außenstelle des KZ Groß-Rosen errichtet, in der 500 jüdische Frauen gefangen gehalten wurden. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Liebau 1945 zusammen mit Schlesien an Polen und wurde in Lubawka umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1945-1947 vertrieben. 1961 betrug die Zahl der Einwohner 6481. 1975–1998 gehörte Lubawka zur Woiwodschaft Jelenia Góra.
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