Geschichte
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia. Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs.
In unmittelbarer Nachbarschaft von Markt Piesting und Dreistetten liegt auf einem Hügel die Burgruine Starhemberg , welche als flächenmäßig größte Burg Niederösterreichs gilt. Urkundlich wurde die Burg schon 1146 erwähnt. Erbaut wurde sie 1140-1145. Sie war Grenzfeste zwischen Ostmark und der Karantischen Mark (Steiermark-Kärnten) und sollte den damaligen Befestigungsgürtel, vom dem Fluss Piesting bis Losenheim bei Puchberg am Schneeberg schützen. Heute sind nur mehr Gebäudereste aus dem 16. und 17. Jahrhundert vorhanden.
Ursprünglich war die Burg steirischer, nach Übergabe der Karantischen Mark an die Babenberger 1192 landesfürstlicher Besitz. Friedrich II. (Österreich), der Streitbare, Herzog (1230–1246) weilte oft in den Mauern dieser Feste und stellt hier zahlreiche Urkunden aus; sie war u.a. auch das Archiv der Babenberger, das Staatsdokument Privilegium Minus war hier aufbewahrt.
Nach seinem Tod 1278 hütete der Deutsche Ritterorden (Deutscher Orden) die Burg. Nach der Schlacht von Dürnkrut wurde die Feste 1278 Habsburgisch. Nach einer großen Zahl von Verwesern kam die Burg in das Eigentum der Familie Heussenstein, die diese - bis auf eine Unterbrechung von 1565 bis 1577 - bis 1817 besaß. Seit 1830 ist das Haus Salvator Habsburg-Lothringen Eigentümer der Ruine Starhemberg (Starker Berg).
Erste Wiener Türkenbelagerung 1529 und Zweite Wiener Türkenbelagerung 1683 brachten der Burg große Wichtigkeit. Aus der Zeit der ersten Türkenbelagerung stammt auch das von Kaiser Ferdinand I. verliehene Wappen Piestings, welches einen brennenden Turm, zwei türkische Krummschwerter und die Jahreszahl 1529 zeigt. Bei der zweiten Türkenbelagerung war die Burg Zufluchtsort von mehr als 10.000 Flüchtlingen. Danach verfiel sie, weil der damalige Besitzer die Dächer abtragen und Fenster und Türen ausbrechen ließ, um sich die Gebäudesteuer zu ersparen. 1945 wurde die Ruine durch Kampfhandlungen schwer beschädigt.
1975 wurden die Gemeinden Markt Piesting und Dreistetten mit Beschluss des Niederösterreichischen Landtages zusammengelegt.
Markt Piesting ist heute einwohnermäßig der größte und neben Pernitz der wichtigste Ort des Piestingtales.
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