Politik
Die politische Ordnung von Minnesota beruht auf der Verfassung von 1857. Die Gewalten teilen sich in eine Exekutive, Legislative und Judikative auf. An der Spitze der Exekutive steht der Gouverneur, der für eine Amtszeit von jeweils vier Jahren gewählt wird. Die Legislative wird unterteilt in einen Senat mit 67 Senatoren und ein Repräsentantenhaus mit 134 Abgeordneten. Die Amtszeiten für die Senatoren beträgt vier Jahre, für die Abgeordneten des Repräsentantenhaus zwei Jahre. Die Judikative unterteilt sich in drei Ebenen: die untersten stellen die District Courts (Bezirksgerichte) dar. Diesen übergeordnet sind die Courts of Appeals. Höchste bundesstaatliche Instanz ist, der aus sieben Richtern bestehende, Minnesota Supreme Court.
Gouverneur des Staates ist seit 2003 der Republikaner Tim Pawlenty. Bei seiner Wiederwahl 2006 konnte er knapp gegen seinen demokratischen Herausforderer Mike Hatch gewinnen. Vizegouverneur (Lieutenant Governor) ist Carol Molnau. In beiden Gremien der Legislative dominiert mit großem Vorsprung die DFL.
Minnesota, über viele Jahrzehnte eine Hochburg des populistischen, agrarischen Linksliberalismus ähnlich dem in den kanadischen Bundesstaaten Manitoba und Saskatchewan, ist bekannt für eine überdurchschnittlich großes Interesse der Bevölkerung an dem politischen Geschehen. Bei der Präsidentschaftswahl 2004 nahmen 77,2 Prozent der Bevölkerung an der Wahl teil, was die höchste Beteiligung aller US-Bundesstaaten darstellt. Seit den Präsidentschaftswahlen 1976 gewannen jeweils die demokratischen Präsidentschaftskandidaten in Minnesota. Zusammen mit dem District of Columbia war dies auch der einzige Bundesstaat, den Amtsinhaber Ronald Reagan bei den Wahlen 1984 nicht gewinnen konnte. Zwischen 1965 und 1969 mit Hubert H. Humphrey und 1977 bis 1981 mit Walter Mondale stammten in der Geschichte der Vereinigten Staaten zweimal Vizepräsidenten aus Minnesota.
Heute, aufgrund des Wachstums konservativer Vororte von Minneapolis/St. Paul, gilt Minnesota allerdings als Swing State und erfährt somit im Präsidentschaftswahlkampf, zusammen mit den Swing States Wisconsin und Iowa, zumeist besondere Aufmerksamkeit. Beim Electoral College stellt Minnesota zehn Wahlmänner.
Im US-Kongress stellt Minnesota zwei Senatoren und acht Mitglieder im Repräsentantenhaus. Nachdem seit den 1990er Jahren die Verteilung der Abgeordneten im Kongress und Repräsentantenhaus von Demokraten und Republikanern weitergehend ausgeglichen war, konnten bei den Wahlen zum 110. Kongress der Vereinigten Staaten die Demokraten einen zusätzlichen Bezirk gewinnen und stellen fünf der acht Abgeordneten. Senatoren sind die Demokratin Amy Klobuchar und der Republikaner Norm Coleman.
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