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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
08.09.2024
01:39
 
 
+
»
 

Geschichte

Im Jahr 1333 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung Neustadts als Goldbergbaustadt. Die Gründer waren Freiberger Bergleute und nannten die Stadt Nuwenstad bzw. Niwenstad. Anfangs gehörte die Stadt zum Königreich Böhmen unter der Herrschaft der Berka von der Dubá. Obwohl es bis in jüngste Zeit immer wieder Versuche zum Goldbergbau in der Gegend gab und auch die Begleitminerale die Existenz von Goldadern bei Neustadt und im Hohwald vermuten ließen, wurde nie etwas gefunden.

Dass die Stadt trotzdem nicht an Bedeutung verlor, liegt daran, dass sich hier auch eine damals wichtige Kreuzung zweier Handelsstraßen, der Salzstraße von Halle (Saale) nach Prag und der Pilgerstraße von Bautzen nach dem böhmischen Wallfahrtsort Mariaschein befand. An der damaligen Pilgerstraße stand wahrscheinlich schon vor der Stadtgründung die erste Kirche, die Hospitalkirche, an der jetzigen Hospitalstraße. Bald nach der Stadtgründung wurde die Jakobikirche gebaut, die wie die Jakobikirche in Freiberg nach dem Jünger Jakobus benannt wurde. Möglich ist auch, dass der mittelalterliche Jakobsweg hier vorbei führte und die Kirche dashalb nach Jakobus benannt wurde.

Im Jahr 1451 kam die Stadt durch Kauf in den Besitz des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen und blieb von da an in sächsischem Besitz.
Im Jahr 1768 schlossen die Meister der Schmiede-, Schlosser- und Wagnerinnung in Neustadt eine Wette ab, wer wohl in kürzester Zeit ein hölzernes Wagenrad fertigen könne. Das Rad wurde dann innerhalb von sieben Stunden gefertigt und auch noch vor Sonnenuntergang bis in die Residenzstadt Dresden gerollt. Eine Kopie ist heute im Heimatmuseum zu sehen. Das Original befindet sich auf Schloss Moritzburg.
Von 1938 bis 1945 wurden im größten Industriebetrieb am Ort - den Heringwerken - Flak-Geschütze des Kalibers 8,8 für den Krieg gefertigt. Die Produktion unterlag strenger Geheimhaltung.

Im Jahr 1945 beschlossen Bürger, die Stadt, in der keine deutschen Truppen stationiert waren, kampflos an die heranrückende sowjetische Rote Armee und polnische Verbände zu übergeben und dies durch das Hissen weißer Fahnen, z. B. am Gebäude der heutigen Schillerschule, anzuzeigen. Das Vorhaben wurde durch einen fanatischen HJ-Führer zunichte gemacht, der sich mit einigen Hitlerjungen in der Schule verschanzte und das Feuer auf die heranrückenden Rotarmisten eröffnete, was auf beiden Seiten, wenige Tage vor Kriegsende, zu unnützen Opfern führte. Die Kampfhandlungen wurden auch mit großkalibrigen Waffen geführt. Durch den Beschuss der Roten Armee kam es zu Zerstörungen und Bränden. Die Russen und Polen begannen daraufhin, Bewohner, soweit sie nicht bereits geflohen waren, aus ihren Häusern zu vertreiben, in den Häusern Benzin auszukippen und diese in Brand zu stecken. Die Hälfte der Gebäude rund um den Markt brannte auf diese Weise ab. Nur durch den Einsatz des katholischen und des evangelischen Pfarrer, blieben die übrigen Gebäude erhalten. Sie suchten unter Lebensgefahr den sowjetischen Kommandeur auf und flehten ihn an, den Rest der Stadt zu verschonen. Hilfreich war dabei, dass der katholische Pfarrer Sorbe war und somit eine dem Russischen und Polnischen verwandte Muttersprache sprach.

Nachdem bereits Anfang der 90er Jahre die zuvor selbständigen Gemeinden Polenz und Krumhermsdorf als Ortsteile eingemeindet wurden, erfolgte am 1. August 2007 nach einem Bürgerentscheid die Eingliederung der zuvor die Gemeinde Hohwald bildenden Ortsteile Berthelsdorf, Ober- und Niederottendorf, Rückersdorf, Langburkersdorf und Rugiswalde in die Stadt.

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