Geschichte
Ullersdorf wurde 1346 erstmals urkundlich als Ulrichsdorf erwähnt. Es gehörte zum Glatzer Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit von Anfang an teilte. Es bestand zunächst aus mehreren Anteilen, die zumeist verschiedenen Besitzern gehörten. Die der hl. Katharina geweihte Pfarrkirche ist für 1384 nachgewiesen. Zu ihr waren auch die Dörfer Herrnsdorf, Raumnitz und Petersdorf gepfarrt. Während der Reformation diente sie bis 1623 als protestantisches Gotteshaus. 1768 wurde vom Prager Konsistorium der hl. Johannes der Täufer zum alleinigen Patron der Kirche bestimmt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Ullersdorf von den Schweden niedergebrannt.
Nach den Schlesischen Kriegen kam Ullersdorf zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. 1785 wurde ein neues Urbar angelegt. Ende des 18. Jahrhunderts bestand Ullersdorf aus den Anteilen Mittelhof (Schlosshof), Niederhof (Niederullersdorf) und Oberhof (Oberullersdorf). Für 1798 sind nachgewiesen: eine Pfarrkirche, ein Pfarrhaus, ein Schulgebäude, ein Schloss, vier herrschaftliche Vorwerke, zwei Wassermühlen, zwei Freibauern, 34 Dienstbauern sowie 100 Gärtner und Häusler. Zusammen mit Raumnitz und Petersdorf bildete es eine eigene Gemeinde.
1825 gründete der Industrielle Hermann Dietrich Lindheim in Ullersdorf die erste mechanische Flachsgarnspinnerei Europas. Nachfolgend errichtete er eine mechanische Werkstatt sowie eine Eisengießerei und erbaute in den 1840er Jahren eine Leinen- und Hanfspinnerei. Zudem errichtete er für die Werksangehörigen Wohnungen und Häuser. Durch die Schaffung von über 900 Arbeitsplätzen erfolgte ein wirtschaftlicher Aufschwung.
Zum 28. Februar 1874 wurde der Amtsbezirk Ullersdorf gebildet, dem die Landgemeinden Ullersdorf und Werdeck sowie die Gutsbezirke Niederullersdorf (Niederhof) und Oberullersdorf (Oberhof) angehörten. 1897 erhielt Ullersdorf Eisenbahnanschluss an der Bieletalbahn.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Ullersdorf wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in OÅ‚drzychowice KÅ‚odzkie umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren ihrerseits zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen.
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