Geschichte
Die Stadt wurde in der Antike von Illyrern als Lychnidos gegründet. Sie lag an der Via Egnatia, die den Adriahafen Dyrrachion (heute Durrës) mit Byzanz (heute Istanbul) verband. Archäologische Funde (z. B. die Polyconhous Basilica aus dem fünften Jahrhundert) bezeugen die frühe Annahme des Christentums. Bischöfe aus Lychnidos waren auf mehreren ökumenischen Konzilien zugegen. 526 wurde Lychnidos durch ein Erdbeben zerstört. Es wurde wohl erst drei Jahrhunderte später auf den Mauern Lychnidos als slawische Stadt Ohrid neu gegründet.
Vermutlich 842 geriet Ohrid unter bulgarische Herrschaft. Seit dem Vierten Konzil von Konstantinopel (879/880) ist der Name Ohrid als Bischofsresidenz belegt. In dieser Zeit entstand die Sophienkirche. Um die erste Jahrtausendwende war Ohrid kurze Zeit die Hauptstadt des bulgarischen Reiches. Über der Stadt thront die Ruine der Festung des Zar Samuil. Als Bischofsstadt war Ohrid im Mittelalter ein bedeutendes kulturelles Zentrum nicht nur des Samuilischen Reiches, wovon noch heute zahlreiche Kirchen- und Klostergebäude zeugen. In den Klöstern um Ohrid entstanden seit dem neunten Jahrhundert zahlreiche religiöse Handschriften. Sie stehen am Beginn der altkirchenslawischen Schriftkultur.
Wann genau die Stadt von den Osmanen erobert war (zwischen 1385 und 1408) ist nicht bekannt. Während der Osmanenherrschaft bis ins 18. Jahrhundert war das Erzbistum Ohrid dem Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel untergestellt und zuständig für einen Großteil der orthodoxen Christen im Westen der Balkanhalbinsel.
Neben den gut erhaltenen orthodoxen Kirchen und Klöstern mit ihrer Architektur und ihren Kunstschätzen prägen die Bürgerhäuser mit ihrer typischen Balkanarchitektur das Stadtbild (in vergleichbar typischer Weise findet sich diese Architektur in den Stadtbildern der albanischen Städte Berat - Stadt der tausend Fenster - und Gjirokastra). Aber auch ist der Islam, der erst mit der Eroberung durch die Osmanen kam, nicht zu übersehen. Es gibt einige Moscheen, die mit den typischen orientalischen Ornamenten (Arabeske) verziert sind.
Ohrid und der Ohridsee wurde im Jahr 1980 in das Weltkulturerbe-Programm der UNESCO aufgenommen.
Am 13. August 2001 wurde in der Stadt das Rahmenabkommen von Ohrid von den beiden größten mazedonischen und den beiden größten albanischen Parteien Mazedoniens unterzeichnet, welches eine angemessene Repräsentation der albanischen Minderheit in Politik und Verwaltung sichern soll.
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