Geschichte
Podgórzyn ist vermutlich eine Gründung der Zisterzienser von Henryków (Heinrichau) aus dem 13. Jahrhundert. Der Ort wird als Gerardi villa 1305 in einer Mönchschronik erstmals schriftlich erwähnt, während 1348 in einer Urkunde der Piastenherzöge von Schweidnitz-Jauer bereits der Name Gierßdorf verwendet wird.
Giersdorf wechselt mehrfach den Eigentümer und gelangt im Jahr 1600, und dann erneut 1683, nach einer Enteignung auf kaiserliches Geheiß während des Dreißigjährigen Krieges und jahrzehntelangem Rechtsstreit, in den Besitz der in diesem Teil Schlesiens sehr einflussreichen Adelsfamilie Schaffgotsch. Dieser Umstand beschert Giersdorf einen lang anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung. Bereits zu Anfang des 17. Jahrhunderts war im Ort eine Glockengießerei mit angeschlossener Kanonenschmiede errichtet worden, deren Erzeugnisse bis nach Spanien exportiert wurden. 1681 folgt eine Papiermühle und Ende des 18. Jahrhunderts zwei Sägemühlen. Während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nimmt eine Glasschleiferei ihren Betrieb auf.
Der Fremdenverkehr blühte bereits im 19. Jahrhundert. 1911 wird die Hirschberger Talbahn eröffnet, eine Straßenbahnlinie, die Giersdorf mit Bad Warmbrunn und Hirschberg verbindet und deren Endhaltestelle man am Ausgangspunkt der lokalen Wanderwege ins Riesengebirge anlegt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Annexion Niederschlesiens durch Polen wird Giersdorf 1946 in Podgórzyn umbenannt. 1975 bis 1998 gehört Podgórzyn zur ehemaligen Woiwodschaft Jelenia Góra, die seit 1999 Teil der neuen Woiwodschaft Niederschlesien ist.
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