Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.01.2025
00:50
 
 
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»
 

Geschichte

In der Mitte des 13. Jahrhunderts gehörte das Gebiet Smil von Lichtenburg, der durch den Silberbergbau in der Umgebung zu großem Reichtum gelangt war. 1265 stiftete Uta von Chovan die der Jungfrau Maria geweihte Pfarrkirche, um die das Kloster Vallis Sancta Mariae angelegt wurde. Die geistliche Betrung der Kirche erfolgte durch die Deutschordensritter in PÅ™ibyslav. 1267 erhielten Uta und ihre Schwester Ludmilla das Patronat über die Kirche und kaufen von Smil von Lichtenburg das Dorf Pohled. Zum Ende des 13. Jahrhunderts entstand durch die Herren von Ronow auf PÅ™ibyslav ein Handelsweg, der die Sasau querte und von Mähren nach Böhmen durch Frauental führte.

Das Zisterzienserinnenkloster Der Lieben Frauen Tal blieb eines der kleineren Klöster des Ordens in Böhmen und wurde mehrfach ausgeplündert. 1424 brannten es die Hussiten unter Jan Žižka nieder, weil die ungebetenen Gäste von den Schwestern mit vergifteten Speisen bewirtet sein sollen.

Während des Dreißigjährigen Krieges fielen 1639 die Schweden unter General Pfuel und 1645 nach der Schlacht bei Jankau unter General Torstensson ein und plünderten Dorf und Kloster. Im Jahre 1722 brach in Frauental die Pest aus, an der 100 Einwohner verstarben. Zur Beerdigung der Toten wurde nördlich weit außerhalb des Dorfes der Pestfriedhof bei der Hl. Anna anlegt, der bis 1772 für Begräbnisse genutzt wurde. 1782 wurde das Kloster säkularisiert und noch für zehn Jahre als Wohnstätte für Karmeliterinnen genutzt. Das Dorf Frauental gehörte dem Religionsfond.

Anschließend dienten die Gebäude als Textilmanufaktur und wurden nach dem Erwerb durch Joseph Graf von Unwerth im Jahre 1807 zum klassizistischen Schloss umgebaut. Damit kam der Ort zur weltlichen Grundherrschaft Frauental. Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1848 wurde Frauental eine selbstständige Gemeinde. 1868 verwüstete ein Brand die Häuserzeile an der Brennerei. 1872 wurde Frauental vom Marktflecken erhoben. 1890 lebten in dem Ort 647 Einwohner, von denen 338 Deutsche waren.
1910 hatte Frauental 834 Einwohner, davon 240 Deutsche und 1930 waren es 788, von denen nur noch 16 Deutsche waren. Bezirks- und Gerichtssitz war Německý Brod.

Nach der deutschen Besetzung der Tschechoslowakei wurde Frauental in den Bezirk Iglau umgegliedert und zum deutschsprachigen Ort erklärt, obwohl der deutsche Bevölkerungsanteil während der Ersten Republik durch Fortzug zu einer Minderheit geworden war. Ab 1940 wurde die Zweisprachigkeit abgeschafft. Beschilderungen erfolgten nur noch in deutsch. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss verstaatlicht und 1949 an die Gemeinde verkauft.

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