Geschichte
Angeblich war Abobirca der erste Name der Ortschaft Ribadavia. Dieses Wort, das angeblich aus dem Keltischen stammt und 'Ortschaft am Abo' bedeutet, war der ehemalige Name des Avia. Die Ortschaft lag ursprünglich am linken Flussufer, wurde später auf die rechte Uferseite versetzt und dann im Mittelalter in Rippa Avie umbenannt, das aus dem Lateinischen stammt. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen stammen aus dem Mittelalter. Vorgeschichtliche Überreste sind befestigte Ansiedlungen wie Castro do Castelo oder die Castros in SanÃn und Esposende. Außerdem hat man hier verschiedene Keramikstücke und Alltgasgegenstände aus der vorrömischen und römischen Epoche gefunden. Fernando II. (1157-1188) verlieh der Stadt 1164 das Stadtrecht. Im 10., 11. und 12. Jahrhundert, als zahlreiche Klöster und religiöse Stifte gebaut oder gegründet wurden, die zur Wirtschaft Galiciens beitrugen, wurde der Gemeindebezirk Ribadavia offiziell aufgrund seiner militärischen Bedeutung dem Reich Kastilien angeschlossen. Dies zeigt sich anhand der zahlreichen Verteidigungsbauten in diesem Gebiet: Burgen wie Santa Cruz, Sande, Novoa u.s.w., von denen es heutzutage kaum noch Überreste gibt. König GarcÃa I. legte hier seinen Wohnsitz fest und machte Ribadavia zwischen 1065 und 1071 zur Hauptstadt des Königreiches Galicien. Die strategische Lage dieser Ortschaft wurde mit wirksamen Verteidigungsanlagen ergänzt. Damals siedelten sich hier auch neue Adelsfamilien an, die zum Wirtschaftsaufschwung beitrugen. Die Ruinen der Burg von Ribadavia berichten von Macht und Pracht, von ehemaligen mittelalterlichen Kämpfen zwischen Landherren um das fruchtbare Land dieser Gegend. Aus dieser Zeit stammen auch die Klöster in Melón, San Clodio, Oseira und auch in Celanova, die den Weinbau förderten und somit das Ribeiro-Gebiet in eines der wohlhabendsten Gebiete im Nordwesten der Iberischen Halbinsel verwandelte. Außerdem durften sich in diesen Jahrhunderten Juden in Ribadavia im Stadtviertel Porta Nova ansiedeln, wo wahrscheinlich sogar einmal eine Synagoge stand. Im 14. Jahrhundert war die Hälfte der Einwohner dieser Ortschaft Juden, die sich dem Weinhandel, den freien Berufen und dem Handwerk widmeten und den Wohlstand der Region förderten.
Jüdisches Leben in Ribadavia: Anfang des 11. Jahrhunderts siedelten sich die ersten Juden in Ribadavia an, im Lauf der Jahrhunderte wuchs die jüdische Gemeinde stark an. Im Jahr 1386 hatte sie rund 1500 Mitglieder. Die meisten Juden waren im Weinhandel tätig, vom 12. Jahrhundert bis zur brutalen Vertreibung aus Spanien durch die katholischen Könige im Jahre 1492. Heute erinnern nur noch die Straßennahmen und Gebäude im ehemaligen Judenviertel an ihre Anwesenheit.
Die katholischen Könige verliehen Bernardino Samiento den Grafentitel zum Dank für seine Dienste während des Krieges gegen die Mauren in Granada.
Gegen Ende des Mittelalters wurden die Grenzen geöffnet, und der Weinverkauf wurde bis ins 17. Jahrhundert auf internationaler Ebene betrieben. Wein wurde zu einer Hauptware der Häfen im Norden Spaniens und wurde nach Amerika, England und Flandern exportiert. Doch Transportbehinderungen aufgrund des mangelnden Verbindungsnetzes führten zu einem Preisanstieg des Weines und somit zu einer Krise. Als auf dem Markt neue, billigere Weine erschienen, verkleinerte sich der Marktanteil weiter.
Im 19. Jahrhundert wurde dieses Gebiet von verschiedenen Plagen heimgesucht, worauf amerikanische Weinreben eingeführt wurden, die resistenter und produktiver waren. Erst im Laufe des 20. Jahrhundertes erreichte man die gewünschten Produktionsmengen und die Qualität, die gegenwärtig von allen Weinexperten anerkannt wird.
Ribadavia war jahrhundertelang von Gerichtsverfahren, Streitkämpfe und Verfeindungen zwischen Adeligen und Kirchenvertretern geprägt. Deswegen war sein Land und der Weinbau von jeher der Wirtschaftmotor, der diesen Bezirk vorantrieb.
Basierend auf dem Artikel Ribadavia der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen