Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsteils Niederwil als Wile erfolgte im Jahr 1242 in den Statuten des Chorherrenstiftes in Zofingen. Rothrist wurde erstmals 1263 in einer Urkunde des Klosters St. Urban als Routrist erwähnt. Diese Dörfer sowie die weiteren heutigen Ortsteile waren damals Bestandteil des Amtes Aarburg, das im Besitz der Grafen von Frohburg war. Das Amt wurde 1299 an die Habsburger verkauft, die damit sowohl die niedere wie auch die hohe Gerichtsbarkeit besassen.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Das Gebiet um Rothrist gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau. Die Reformation wurde 1528 eingeführt. Im März 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Der westlich der Wigger gelegene Teil des Amts Aarburg gehörte zunächst zum Kanton Bern (Distrikt Langenthal) und wurde dann im März 1803 dem Kanton Aargau angefügt.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts waren weite Teile der Bevölkerung verarmt. In einer koordinierten Auswanderungsaktion verliessen am 27. Februar 1855 über 300 Personen (rund zehn Prozent der Gesamtbevölkerung) ihre Heimat in Richtung New Orleans. Nach der Eröffnung der Eisenbahnlinie Aarburg–Herzogenbuchsee am 16. März 1857 siedelten sich zahlreiche Industriebetriebe an und die Gemeinde erlebte einen Aufschwung.
1890 beschloss das Aargauer Kantonsparlament die Umbenennung der Gemeinde Niederwil in Rothrist, um Verwechslungen mit Niederwil im Bezirk Bremgarten zu vermeiden. Während des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl um mehr als das Doppelte; begünstigt vor allem durch den Bau der Autobahn.
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