Geschichte
Die historische Bedeutung von Sainte-Marie-aux-Mines beruht auf den dort vorhandenen Bodenschätzen und ihrer Ausbeutung. Bis ins 19. Jahrhundert war der Ort die drittgrößte Stadt im Oberelsass.
Dass, wie vereinzelt angenommen, die Minen schon in gallo-römischer Zeit entdeckt und genutzt wurden, ist nicht belegt. Im Mittelalter jedoch bauten die Mönche des Klosters Echery, welches im 13. Jahrhundert von dem Mönch Bildulf gegründet wurde, die Bodenschätze bereits ab, wobei die Rechte an diesem Reichtum wohl bei der Familie von Echery (Eckerich) lagen, deren Burg nahe beim heutigen Ort stand.
Das Gebiet des heutigen Sainte-Marie gehörte zu zwei unterschiedlichen Herrschaftsbereichen: die elsässische Seite gehörte dem Heiligen Römisches Reich deutscher Nation an und unterstand den Herren von Ribeaupierre (Rappoltstein), die andere Seite gehörte zum Einflussbereich der Herzöge von Lothringen. Ab dem 16. Jahrhundert wurden diese Unterschiede besonders deutlich: Die elsässiche Seite war deutschsprachig und protestantisch, was dazu führte, dass zahlreiche deutsche und französische Protestanten, Mennoniten und Amische, deren Ursprung hier liegt, in die Stadt kamen, wo sich auch Arbeit für 3000 Bergleute anbot; die lothringische Seite war frankophon und katholisch. Nach 1790, als die Grenzen innerhalb des revolutionären Frankreich an Bedeutung verloren hatten, schlossen sich die beiden Ortsteile Sainte-Marie-Alsace und Sainte-Marie-Lorraine zur einen Gemeinde Sainte-Marie-aux-Mines zusammen.
Von 1871 bis 1918 gehörte der Ort mit dem Reichsland Elsass-Lothringen zum Deutschen Reich. Dadurch gab es wieder eine deutsch-französische Grenze, auf dem Vogesenkamm ganz in der Nähe; Sainte-Marie-aux-Mines war wieder Grenzstadt und 1940-1944 von deutschen Truppen besetzt. Erst mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war der Rhein im Osten wieder die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland und damit Sainte-Marie wieder eindeutig französisch.
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