Geschichte
Der Ursprung von St. Vith ist nicht geklärt. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1130/31 als Kirchenstandort.
1815 wurde St. Vith dem Regierungsbezirk Aachen in der preußischen Rheinprovinz angegliedert. Bis Ende 1820 war St. Vith Kreisstadt und gehörte bis 1920 dem Kreis Malmedy an.
1887 wurde die Stadt an die Vennbahn von Aachen über St. Vith nach Troisvierges (Ulflingen) in Luxemburg angeschlossen. Nur ein Jahr später kam die Verbindung zur Westeifelbahn nach Gerolstein hinzu und es entwickelte sich ein bedeutenden wirtschaftliches Zentrum. Spätestens 1917, bei Herstellung der Verbindung an die Bahnstrecke Libramont–Bastogne–Gouvy wurde St. Vith zu einem bedeutenden Eisenbahnknoten mit wichtiger Reparaturwerkstatt der deutschen und später belgischen Eisenbahnen. Weitere Haltepunkte befanden sich in Neidingen, Crombach, Lommersweiler und Steinebrück. In der Blütezeit wurden täglich 30 Personen- und 80 Güterzüge abgefertigt und 1.200 Personen waren im Bahnbetrieb beschäftigt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden mit dem Versailler Vertrag die Kreise Eupen und Malmedy dem Königreich Belgien zugeschlagen. Eine Volksbefragung, bei der die Einwohner 1920 für den Verbleib bei Deutschland stimmten, wurde zu Gunsten Belgiens verfälscht und nach einer fünfjährigen Übergangsphase erfolgte 1925 die endgültige Eingliederung.
Der Zweite Weltkrieg begann für St. Vith am 10. Mai 1940, als die deutschen Truppen einmarschierten und die heutigen Ostkantone vom Deutschen Reich annektiert wurden. Die ersten Kriegshandlungen in St. Vith fanden am 9. August 1944 statt, wobei die Kirche und der Bahnhof von Bomben zerstört wurden. Am 3. September wurde die Stadt evakuiert und Mitte September folgte die Besetzung durch die Amerikaner, die die Verwaltung in belgische Hände gaben. Die Ardennenoffensive begann am 16. Dezember u.a. mit dem Beschuss St. Viths. Nachdem die Angriffe anfangs noch abgewehrt werden konnten, zogen vor Weihnachten wieder deutsche Truppen ein. An den beiden Weihnachtstagen 1944 war der schwärzeste Tag in der Geschichte St. Viths, als alliierte Bomberverbände die Stadt in Schutt und Asche legten. Dabei starben 153 Einwohner sowie über 1.000 Soldaten und fast 600 Gebäude (über 90%) wurden zerstört oder schwer beschädigt. Der Wiederaufbau dauerte bis in die 1960er Jahre.
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