Sehenswürdigkeiten
• Der Garten der Schmetterlinge Schloss Sayn
• Das am Fuße des Sayner Burgberges liegende Schloss Sayn hat seinen Ursprung in einem im 14. Jahrhundert erbauten mittelalterlichen Burghaus der Freiherren von Reiffenberg, Ministerialen der Grafen von Sayn. Als Fürst Ludwig zu Sayn-Wittgenstein-Sayn mit seiner russischen Gattin Fürstin Leonilla 1848 aus Russland wieder in die alte Heimat der Familie zurückkehrte, kaufte er Teile des Besitzes seiner Vorfahren mitsamt dem mittlerweile barocken Burghaus. Das Fürstenpaar ließ das Gebäude vom späteren Generalintendant des Louvre Girard zum standesgemäßen Schloss umgestalten und vergrößern. Girard wählte, dem Zeitgeist und den Wünschen seiner Auftraggeber entsprechend, den neugotischen Stil. Das Schloss wurde 1945, kurz vor Kriegsende, erheblich beschädigt und verfiel. Mit wieder erwachender Wertschätzung der Neugotik erklärte man Schloss Sayn zu einem Baudenkmal von nationaler Bedeutung. Dank intensiver Unterstützung, besonders durch das Land Rheinland-Pfalz, konnte während der letzten Jahre ein Programm zur Restaurierung und Revitalisierung des Schlosses durchgeführt werden.
Heute beherbergt das Schloss das Rheinische Eisenkunstguss-Museum, die fürstlichen Salons, die fürstliche Verwaltung, die Europäische Wirtschaftsakademie und Alexanders Schlossrestaurant.
• Zeugnisse des Eisenkunstgusses sind zentraler Mittelpunkt der Ausstellungen des Rheinischen Eisenkunstguss-Museums. Ein filigranes Diadem, Weinlaub-Hals- und Armschmuck, Neujahrsplaketten mit Ansichten rheinischer und westfälischer Kunstdenkmäler, durchbrochene Teller, Ziertische, Sitzmöbel und eine Wendeltreppe, aber auch Herde und Öfen, Kochgeschirr und technisches Gerät, präsentieren sich dem Besucher in den Schauräumen im Sayner Schloss. Selbst eine Stubenfliege aus Eisen - der Natur täuschend nachempfunden - gehört zu der beeindruckenden Sammlung. Begleitend dazu widmet sich das Rheinische Eisenkunstguss-Museum der Thematik "Arbeiten und Leben zur Zeit der Frühindustrialisierung". An den Rundgang durch das Museums schließt sich das Fürstinnenzimmer an. Hier erlebt man eine Reise durch die Geschichte von sechs Generationen der fürstlichen Familie Sayn-Wittgenstein-Sayn. Sie erfahren, dass die schöne Fürstin Leonilla (1816-1918) als älteste Hocharistokratin im Guinness-Buch der Rekorde vermerkt ist, sehen Herbarium und Briefe von Fürstin Yvonne (1851-81), Gesellschaftsfotografie von Fürstin Marianne und Portraits der Kinder von Fürstin Gabriela.
In einem Sonderausstellungsraum finden ständig Sonderausstellungen und Sonderveranstaltungen statt.
• Burg Sayn befindet hoch über Sayn. Von der 800 Jahre alten Stammburg der Fürsten zu Sayn-Wittgenstein bietet sich ein Rundblick von den Höhen des Westerwaldes über die Rheinebene bis hinüber zu den Vulkanbergen der Eifel. Im inneren Burghof liegt die Burgschänke "St. Hubertus".
• Falknerei Burg Sayn Auf dem Gelände von Burg Sayn finden während der Saison im März bis Oktober täglich um 15 Uhr Flugvorführungen statt (Montag Ruhetag). Gezeigt werden Adler, Falken, Milane und andere Greifvögel.
• Sayner Hütte Die filigrane Gießhalle der "Sayner Hütte", ein Industriedenkmal von europäischer Bedeutung, erinnert an Zeiten als die Fertigkeiten der ansässigen Kunstgussmeister über die Landesgrenzen hinweg bekannt waren. Heute steht die Gießhalle leer.
• Abtei Sayn Die altehrwürdige Abtei wurde im 12. Jahrhundert als Tochterhaus der Prämonstratenser-Abtei Steinfeld in der Eifel gegründet und beeindruckt durch ihre einmaligen bunten Außenfresken und den Kreuzgang mit seiner romanischen Farbenpracht. Sie besitzt eine Stumm-Orgel von 1778, auf der Kirchenkonzerte mit internationalen Interpreten erfolgen. Im Jahre 1803 wurde die Prämonstratenser-Chorherren-Gemeinschaft im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Am 28. Mai 2007 wurde von den Tertiaren der Abtei Hamborn die Gemeinschaft Abtei Sayn gegründet. Nun befindet sich seit über 200 Jahren erstmals wieder eine Prämonstratenser-Gemeinschaft vor Ort in Sayn.
• In den Bergen oberhalb der Abtei befindet sich der Römerturm. Hier verlief vor 2000 Jahren der Limes, der Schutzwall, mit dem das Römische Reich vor den Germanen geschützt werden sollte. Die originalgetreue Rekonstruktion eines römischen Wachturmes auf dem Pulverberg ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderfreunde.
• Hein's Mühle liegt im alten Ortsteil von Sayn. Die mittelalterliche Kornmühle am Brexbach ist heute als Mühlenmuseum eingerichtet und noch funktionsfähig.
Basierend auf dem Artikel Sayn der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen