Geschichte
Sistiana bestand bereits zur Römerzeit unter dem Namen Sixtilianum. Es soll auf dem Gebiet der heutigen Provinz Triest die erste römische Siedlung gewesen sein. Auch soll es der Schauplatz einer bewaffneten Auseinandersetzung zwischen den aus Aquileia anmarschierten römischen Truppen und der ursprünglich hier ansässigen Bevölkerung der Histrier gewesen sein. In der unmittelbaren Umgebung des Ortes wurden die Reste einer römischen Villa freigelegt, was die Annahme belegt, dass Sixtilianum in der Folge ein beliebter Ferienort der römischen Patrizier war. In der Bucht selbst wurden im 2. Jh. n. Chr. Kalksteinbrüche eröffnet, um Baumaterial zu fördern; einige dieser Steinbrüche düften aber bereits von vorrömischen Bevölkerungen ab dem 2. Jh. v. Chr. genutzt worden sein.
Im 16. Jahrhundert kam es in Sistiana zu Grenzstreitigkeiten zwischen den Herren von Duino und der Stadt Triest; zu jener Zeit ist Sistiana urkundlich auch als Cessiana und Cisigliano erwähnt.
Ende des 19. Jahrhunderts entstanden in der Bucht einige Hotels (Strandhotel und Parkhotel), wodurch Sistiana neben Grado und Abbazia (heute Opatija) zu den bekanntesten Seebädern der Österreichischen Riviera gehörte.
Im Ersten Weltkrieg wurde die Bucht als Marinestützpunkt der K.u.K. Österreichischen Kriegsmarine genutzt. Vor dem Fremdenverkehrsamt Sistiana befindet sich noch heute ein Denkmal zur Erinnerung an die Teilnahme am Weltkrieg 1914/1918 der K.K. FREIW. SCHÜTZEN FELDKOMP.3/II.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Sistiana Teil der Operationszone Adriatisches Küstenland. Die Leitung des Kleinkampfverbandes 411 der deutschen Kriegsmarine hatte zu dieser Zeit ihren Sitz in der Bucht von Sistiana.
In den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entstand die Siedlung Borgo San Mauro für die italienischstämmigen Flüchtlinge (esuli, Optanten) aus Istrien, wodurch sich die Einwohnerzahl von Sistiana fast verdoppelte.
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